Ein gutes Jahr für die Spielindustrie – 2003 verspricht Gewinnwachstum und bessere Liquidität
Sind Anlagen in der Spielbranche wirklich riskanter als Investitionen in den «normalen» Aktienmarkt
Der im vergangenen Jahr oft sarkastisch verwendete Spruch, dass man anstatt an der Börse zu investieren, das Geld gleich ins Casino tragen könne, wird der Branche nicht gerecht.
Sind Anlagen in der Spielbranche wirklich riskanter als Investitionen in den «normalen» Aktienmarkt - Der im vergangenen Jahr oft sarkastisch verwendete Spruch, dass man anstatt an der Börse zu investieren, das Geld gleich ins Casino tragen könne, wird der Branche nicht gerecht. - Die grössten Unternehmen der Spielindustrie sind nach wie vor in den USA zu finden, allen voran in Las Vegas, gefolgt von Atlantic City und den Casinoschiffen. Die Spielgesetze sind je nach Bundesstaat unterschiedlich. Da es in einigen Staaten verboten ist, im Hafen oder an Land zu spielen, erfreuen sich die Casinoschiffe grosser Beliebtheit (vgl. FuW Nr.86 vom 30.Oktober). Sie haben den Vorteil, ohne Flugzeug von den Städten her erreichbar zu sein. So sparen sich die Spieler die Kosten für Unterkunft und die teurere, «gefahrenvollere» Anreise per Flugzeug. Die Casinoschiffe erzielten 2002 das beste Gewinnwachstum innerhalb des Sektors. Dieses auch im kommenden Jahr zu halten oder zu überbieten, wird schwierig sein. Weil aber das Angebot kaum erweitert wird, ist auch 2003 mit einem guten Ergebnis zu rechnen. - Ausser über den Besuch eines Casinos lässt sich auch auf andere Weise in die Branche investieren. Die Spielindustrie weist eine Marktkapitalisierung von 67 Mio.$ auf. Während die Casino-Aktien seit Beginn des Jahres im Schnitt 11,8% einbüssten, korrigierte der S&P 500 rund 20,8, der breiter abgestützte Dow Jones Industrial 14,4 und der Nasdaq 27,7%. - Die Spielindustrie bewies damit eine höhere Resistenz gegen die schwache Wirtschaftsentwicklung als angenommen. Ausser dem Spiel und der Aktie bietet die Branche indessen auch Anlagemöglichkeiten im Bondbereich. Dabei ist zu beachten, dass alle Schuldner von den Rating-Agenturen unterhalb Investment grade (Anlagequalität) angesiedelt werden.