Ein Hitzesommer könnte den Absatz stimulieren
Die Aktien BKW werden seit fast vier Jahren an der SWX Swiss Exchange gehandelt.
Die Aktien BKW werden seit fast vier Jahren an der SWX Swiss Exchange gehandelt. Wer damals investierte, hat es nicht bereut: Die Papiere haben mehr als das Dreifache an Wert gewonnen und den Gesamtmarkt klar übertroffen. Auch in Sachen Ausschüttungspolitik waren die Berner grosszügig und haben die Dividende kontinuierlich von 1.50 auf 2.70 Fr. erhöht. Das entspricht einer Ausweitung der Pay-out Ratio von 31 auf 43% und bedeutet für den Kanton Bern als Hauptaktionär (52,54%) einen willkommenen Zuschuss von summiert 240 Mio. Fr. - Um auch künftig eine robuste Entwicklung zu erreichen, planen die BKW, bis 2015 mehr als 2 Mrd. Fr. im In- und Ausland zu investieren. Ein zentraler Pfeiler im Erzeugungspark bleibt vorerst das Kernkraftwerk (KKW) Mühleberg, das im vergangenen Jahr mit 2,9 Terawattstunden die zweitgrösste Strommenge seit der Inbetriebnahme erwirtschaftete. Beschliesst der Bund die Aufhebung der befristeten Betriebsbewilligung, erreicht die Anlage etwa ab 2025 das Ende ihrer technischen Lebensdauer. Die dadurch entstehende Kapazitätslücke soll durch den Bau eines neuen KKW neben dem alten geschlossen werden. Die Gemeinde Mühleberg hat bereits Zustimmung signalisiert. Was das geplante Gaskombikraftwerk in Utzenstorf anbelangt, hat das Parlament in den letzten Wochen neue Rahmenbedingungen definiert, die eine Umsetzung erschweren. Gaskraftwerke in Deutschland und Italien gewinnen dadurch an Bedeutung. - Zur Festigung ihrer Position im Heimmarkt haben die BKW im Mai 2006 die Onyx-Gruppe für 335 Mio. Fr. übernommen. Ein hoher Preis, denn die mit der Akquisition verbundene Wertberichtigung hat das Jahresergebnis mit 92,4 Mio. Fr. belastet (vgl. FuW Nr. 18 vom 7. März). Demgegenüber stand ein weiterer Sondereffekt im Zusammenhang mit höheren Absatzpreisen, was zur Auflösung von 145,6 Mio. Fr. an Rückstellungen führte. Auf Gewinnstufe resultierten 8,4% Verbesserung auf 332,6 Mio. Fr. oder 6.31 Fr. pro Aktie. Um Einmaleffekte bereinigt, reduzierte sich der Jahresgewinn um 5,8 auf 283 Mio. Fr. - Im europäischen Markt sind die Preise unter Druck geraten. Auch lagen die Temperaturen im ersten Quartal weit über dem Durchschnitt. «Die mit dem Preisüberwacher vereinbarte Senkung der Netznutzungspreise wird das Ergebnis 2007 ebenfalls beeinflussen», sagte CEO Kurt Rohrbach an der Bilanzmedienkonferenz. Er rechnet deshalb mit einem Resultat, das den um die Sondereffekte bereinigten Gewinn 2006 knapp erreichen wird. Wir erwarten, dass 5.50 Fr. Gewinn pro Aktie erreichbar sein dürften. - Auf operativer Stufe erwarten die BKW eine Steigerung der Ertragskraft. Beachtenswert ist, dass die Stauseen derzeit reichlich Wasser führen. Kommt es erneut zu einem Hitzesommer, können die BKW reichlich lukrative Spitzenenergie veräussern. In diese Richtung zielt auch das Langfristprojekt zur Erhöhung der Staumauer des Grimselsees. Die Chancen stehen damit gut, dass die zum Kurs-Gewinn- - Verhältnis 23 bewerteten und 2,1% rentierenden Stromvaloren weiterhin eine «bärenstarke» Performance hinlegen. CG