Ein Zürcher unter Berliner Chaoten
Der in Schwamendingen aufgewachsene Schweizer Michael Halbherr studierte zunächst an der ETH in Zürich Elektrotechnik.
Der in Schwamendingen aufgewachsene Schweizer Michael Halbherr studierte zunächst an der ETH in Zürich Elektrotechnik. Am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston schrieb er seine Doktorarbeit zum Thema Parallelrechner. Während vier Jahren arbeitete Halbherr dort im Labor für Computerwissenschaft. Anschliessend war er sechs Jahre für die Unternehmensberatung Boston Consulting Group tätig, während deren er die Ängste und Nöte der Telecomkonzerne kennenlernte. - Zurück in Europa, betreute er zwei Jahre lang die Technologieinvestments von Europatweb, der Internet-Investmentgesellschaft von Groupe Arnault, der Familienholding des französischen Unternehmers Bernard Arnault. In dieser Tätigkeit lernte Halbherr, der bis vergangenen Herbst Geschäftsführer von Gate5 war, das aufstrebende Berliner Softwareunternehmen kennen, das seine Wurzeln im Berliner Chaos Computer Club hat (vgl. obenstehenden Artikel). - Mit seiner Gattin und seinem jungen Sohn lebt der 42-jährige Halbherr mitten in Berlin in einem alten, riesigen Haus. Der kosmopolitische Geist einer Weltstadt wie Berlin – im Gegensatz zu München, wo er vier Jahre gelebt hat – behagt ihm. Angesichts der vielen Schweizer, die sich mittlerweile in Berlin niedergelassen haben, werden ihm seine Landsleute nicht fehlen. Halbherr fühlt sich aber auch nicht als deutscher Unternehmer. Angesprochen auf die Unternehmenskultur, bezeichnet er Gate5 als «amerikanische Gesellschaft in Deutschland».VM