Eine Oktave höher
Neuvorstellung: Der Skoda Octavia in dritter Generation ist grösser, leichter, stärker und sparsamer.
Es ist schon erstaunlich, was moderne Autos bieten. Die Fülle an hochmodernen Assistenzsystemen ist enorm, und sie ist längst nicht mehr nur der Oberklasse vorbehalten. Bereits Fahrzeuge der Kompaktklasse verhindern heute selbständig Unfälle, indem sie automatisch die Spur halten, die Müdigkeit des Fahrers erkennen oder notfalls eigenständig bremsen. Sie lassen sich aber auch per Sprachbefehl bedienen, lenken von selbst in kleinste Parklücken und verwöhnen die Passagiere derweil mit einem umfangreichen Multimediaangebot.
Noch erstaunlicher ist es, dass all diese Annehmlichkeiten nicht viel kosten müssen – sofern der Käufer clever genug ist, sich für die richtige Marke zu entscheiden. Ein gutes Beispiel dafür ist der tschechische Hersteller Skoda: Die formidable Technik des Volkswagen-Konzerns wird hier in attraktiven Fahrzeugen zu vernünftigen Preisen angeboten – und darüber hinaus mit cleveren Details angereichert, die andere Marken nicht bieten. Für einmal trifft der Markenslogan voll ins Schwarze: «Skoda – simply clever».
So wundert es nicht, dass der Skoda Octavia ein absoluter Bestseller ist: Weltweit wurden seit seiner Markteinführung 1996 über 3,7 Mio. Einheiten in rund hundert Märkten verkauft. Auch in der Schweiz erfreut sich der Kompaktwagen grosser Beliebtheit: Er ist der meistgekaufte Kombi, das bestverkaufte Allradfahrzeug sowie, hinter dem VW Golf, das zweitbeliebteste Auto überhaupt der Schweiz. Nachdem die Konzerngeschwister Audi A3, VW Golf und Seat Leon erneuert worden sind, ist es nun Zeit für den neuen Octavia – wir sind die dritte Generation des Kompaktwagens auf Einladung des Herstellers im Süden Portugals Probe gefahren. -
Fürstliches Raumangebot
Wer den Octavia von aussen betrachtet, läuft Gefahr, sich zu verschätzen: Die lang gestreckte Limousine ist nicht etwa in der oberen Mittelklasse, sondern in der Kompaktklasse einzuordnen. Der im Vergleich zu Golf und Co. längere Radstand, aber auch das betont geradlinige Design tragen dazu bei, dass der Tscheche deutlich grösser wirkt, als er eigentlich ist.
Die Scheinwerfer werden nun mit einem LED-Lidstrich effektvoll in Szene gesetzt, das Markenlogo prangt stolz auf der Front über einem neu gezeichneten Grill. Die Fensterflächen sind von Chrom eingefasst, die B-Säulen sind schwarz und «verschwinden» so optisch. Die hufeisenförmigen Heckleuchten wurden mit einem doppelten LED-Band aufgewertet; auf protzig wirkende Endrohre wurde verzichtet.
Im Vergleich zum Vorgängermodell hat der Neue klar zugelegt: In der Länge ist er 90 mm und in der Breite 45 mm gewachsen. Der Radstand wurde gar um 108 mm gestreckt, was vor allem dem Zweck dient, den Passagieren auf allen Sitzen bestmögliche Platzverhältnisse zu bieten. Wer im neuen Octavia auf der bequemen Rückbank Platz nimmt und wohlig die Beine streckt, wähnt sich in einer Limousine der oberen Mittelklasse – die Kopf- und die Beinfreiheit sind «Best in Class».
Nicht nur die nüchtern-elegante Karosserie, sondern auch das Interieur wurde neu gestaltet. Der Fahrer blickt auf sehr gut ablesbare Rundinstrumente, daneben prangt – je nach Ausstattungsvariante – ein grosser Touchscreen in einer klar gegliederten, schnörkellosen Mittelkonsole. Wie schon im neuen Golf geschieht die Bedienung des Infotainmentsystems touchscreenmässig durch Wischen, Ziehen und Drücken; wer ein Smartphone bedienen kann, kommt im Octavia auf Anhieb bestens zurecht.
Erwähnenswert sind die vielen wohlüberlegten Details, die kein anderer Hersteller bietet: In der Tankklappe ist ein Eiskratzer untergebracht, in den Türinnenseiten sind Abfallbehälter integriert, der umdrehbare Kofferraumboden ist auf der einen Seite mit feinem Teppich, auf der Rückseite mit abwaschbarem Gummi bezogen, die Hutablage lässt sich einfach hinter der Rückbank verstauen. Das Gepäck im 590 bis 1580 l fassenden, dank hoch angeschlagener Heckklappe sehr gut zugänglichen Kofferraum lässt sich mit Klettbändern, Verzurrösen oder einem Gepäcknetz sicher verstauen. Im Cockpit ist eine Halterung für Multimediageräte, überall sind praktische Ablagefächer und Getränkehalter – das alles ist «simply clever». -
Kombi und Allrad ab Sommer
Auch die Motorenpalette wurde rundum erneuert. Für die Schweiz sind vorerst drei TSI-Benzinmotoren und zwei Commonrail-Turbodiesel verfügbar, gekoppelt an manuelle Fünf- und Sechsganggetriebe sowie Sechs- oder Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe; später werden die besonders sparsame Greenline-Version (1,6-l-TDI mit 81 kW/110 PS), eine Erdgasvariante sowie das Sportmodell RS folgen.
Die Vierzylinder-Benziner mit einem Hubraum von 1,2 l, 1,4 l oder 1,8 l sind alle turbogeladene Direkteinspritzer und decken ein Leistungsspektrum von 77 kW/105 PS bis 132 kW/180 PS ab. Die Vierzylinder-Diesel sind ein 1,6-l mit einer Leistung von 77 kW/105 PS (250 Nm) sowie ein 2-l mit 110 kW/150 PS und 320 Nm. Alle Motoren verfügen hierzulande serienmässig über ein Stopp-Start-System mit Bremsenergie-Rückgewinnung.
Dank einer markanten Gewichtsreduktion – der Neue wiegt bis zu 102 kg weniger als der Vorgänger –, einer optimierten Aerodynamik (Cw: 0,29) und der modernen Motorenpalette verbraucht der Octavia bis 23% weniger Treibstoff als die letzte Generation. Den Spitzenwert liefert das per Ende Jahr erhältliche Greenline-Modell: Sein 1,6-l-Diesel verbraucht nach NEFZ im Schnitt nur 3,4 l/100 km und stösst dabei 89 g CO2/km aus – das sind überzeugende Werte für dieses Fahrzeugsegment.
Wie eingangs erwähnt ist der neue Octavia mit einer Vielzahl an modernen Assistenzsystemen ausgestattet (oder zumindest ausstattbar). Neu in dieser Modellreihe sind der Spurhalteassistent, eine Müdigkeitswarnung, die Fernlichtautomatik, eine kamerabasierte Verkehrsschilderkennung, die Multikollisionsbremse, eine Kollisionserkennung mit akustischer und optischer Warnung sowie automatischer Notbremsfunktion und ein Pre-Crash-System. Hinzu kommen Abstandsensoren rund um das Fahrzeug, ein schlüsselloses Zugangssystem sowie ein vollautomatisches Einparkprogramm – da bleiben kaum Wünsche offen.
Die Preise für den neuen Skoda Octavia sind noch nicht bekannt, sie werden wohl im Rahmen der Publikumspremiere am Genfer Automobilsalon bekanntgegeben – kurz danach ist er auf dem Schweizer Markt erhältlich. Für die Schweizer Kunden spielt dies ohnehin kaum eine Rolle: Fast 99% der Octavia-Käufer haben sich bisher für die Kombiversion entschieden; daran wird auch der Neue nichts ändern. Zudem sind hierzulande die Allradmodelle besonders beliebt – beide Varianten werden erst ab Sommer angeboten.
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