Als wäre nichts gewesen. Am Freitag und am Montag gaben die Aktienmärkte rund um den Globus nach, der Ölpreis stieg, und das Gold, immer beliebt als sicherer Hafen, verteuerte sich auf den höchsten Stand seit sieben Jahren.
Doch das war’s dann auch schon. Die Aktienmärkte haben sich schnell erholt, die Indizes der wichtigsten Aktienmärkte notieren gemessen am Beginn des jungen Jahres kaum verändert bis leicht im Plus. Der Ölmarkt hat sich beruhigt, die Notierungen liegen weit unter dem Stand vom Frühjahr 2019, und nicht einmal die Indizes, die die Volatilität am Aktienmarkt messen, sind auffällig.
Also war da überhaupt was? Ja, natürlich, da war sehr wohl etwas. In der Nacht auf Freitag wurde in der irakischen Hauptstadt Bagdad der iranische General Kassem Soleimani, Herrscher über die Al-Quds-Elitetruppen, durch Lenkwaffen einer US-Drohne getötet. Martialische Drohungen sind die Antwort und werden ihrerseits martialisch erwidert.
Die Investoren sind abgebrüht. Es gibt zwar Argumente für Besonnenheit – weltweit läuft die Konjunktur nicht schlecht, die Zinsen sind niedrig, entsprechend sagt kaum jemand ein wirklich schlechtes Jahr voraus. Was soll schon Schlimmes passieren in einem Jahr, in dem US-Präsidentschaftswahlen stattfinden…
Doch Szenarien grosser Schockwellen sind nicht unrealistisch ( lesen Sie hier mehr ). Denkbar wäre etwa eine Blockade der Strasse von Hormus, der weltweit wichtigsten Route für Öltransporte. Aber es herrscht Sorglosigkeit. Das ist das eigentliche Risiko. Die Fallhöhe steigt und steigt.
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Einfach sorglos
Die neuen Spannungen zwischen den USA und Nahost lassen die Märkte ziemlich kalt. Das ist das eigentliche Risiko. Ein Kommentar des stv. Chefredaktors Adrian Blum.