Er bleibt
Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, kann sich über mangelnde Aufmerksamkeit kaum beklagen.
Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, kann sich über mangelnde Aufmerksamkeit kaum beklagen. Gerade diese Woche sorgte er indirekt wieder einmal für Schlagzeilen. Die «Financial Times» berichtete, Ackermann werde nicht zur amerikanischen Citigroup wechseln. An einem Vortrag an der Universität Zürich am Mittwochabend sagte Ackermann dazu, er kommentiere Gerüchte nicht und sei mit seinem Job zufrieden. - Ackermann änderte kurzerhand das geplante Vortragsthema und gab stattdessen seine Sicht über die Kreditkrise zum Besten. Er gestand, dass die Banken weltweit das Ausmass unterschätzt hätten. Er geht davon aus, dass noch nicht vollständige Transparenz über den Abschreibungsbedarf besteht, ohne konkret die Deutsche Bank anzusprechen. Die Krise sei noch nicht ausgestanden. Für die letzten Wochen dieses Jahres rechnet er erneut mit Liquiditätsengpässen. Eine Lehre aus dem Debakel sucht Ackermann im Bereich der internen Refinanzierung. So habe etwa der Eigenhandel mit zu billigem Geld risikoreiche Positionen aufbauen können – ein Problem, das auch die Schweizer Bank UBS erkannt hat. Ackermann vergass nicht, daran zu erinnern, wie hoch die Kosten in Form entgangener Gewinne gewesen wären, hätte eine Bank im Kreditboom nicht mitgemacht. Nicht umsonst sei das Ergebnis der Deutschen Bank nach neun Monaten nicht so viel schlechter als im Vorjahr.CP