Erfreuliche US-Konjunkturdaten setzen Bondmärkte unter Druck Leitzinserhöhung des Fed rückt näher
Das Eiersuchen hat ein Ende – auch an den internationalen Zinsmärkten ist wieder der Alltag eingekehrt.
Das Eiersuchen hat ein Ende – auch an den internationalen Zinsmärkten ist wieder der Alltag eingekehrt. Obwohl zwischen Donnerstag und Dienstag keine grösseren Bewegungen stattfanden, akzentuierte sich der Trend zu steigenden Renditen. Der Conf-Futures hat sich am allgemeinen Trend im Ausland orientiert und ist am Dienstag leicht zurückgekommen. Der Futures mit Verfall Juni notierte 49 Basispunkte (Bp) tiefer auf 127,8%. 132 Kontrakte wechselten die Hand. - Weil am Freitag die wichtige Marke von 128% nach unten durchbrochen wurde, sei die nächste technisch wichtige Unterstützungslinie um 127,4% angesetzt, erklärt Rolf Bertschi, Leiter technische Analyse von Credit Suisse. Der Aufwärtstrend vom Dezember 2003 sei hiermit klar unterschritten. Damit sich der Abwärtstrend nicht weiter fortsetze, müssten 128,65% dringend überschritten werden. - Das ist vermutlich Wunschdenken. Denn mit den am Dienstag veröffentlichten US-Einzelhandelsumsätzen wird der Trend zu höheren Zinsen noch zunehmen. Der Umsatz war im März um 1,8% zum Vormonat gestiegen. Marktteilnehmer hatten zuvor mit einem Zuwachs von 0,6% gerechnet. Dass die amerikanische Notenbank im Herbst die Leitzinsen erhöht, wird damit immer wahrscheinlicher. Die US-Aktienmärkte reagierten – im Gegensatz zu den europäischen – noch etwas verhalten auf die Einzelhandelsumsätze. Händler gaben an, dass die US-Notenbank vermutlich bald zum Handel gezwungen sei und die Zinsen erhöhen werde. - Die Reaktion an den Zins-Märkten kam prompt: Der Bund-Future mit Verfall Juni sank am Dienstag 69 Bp auf 114,14%. Der amerikanische Treasury-note-Futures gab um 20 Bp auf 112,11% nach. Nach den erfreulichen Konjunkturdaten kam der Euro gehörig unter Verkaufsdruck und notierte am Dienstagabend 1,1967$ – so tief wie seit vier Monaten nicht mehr. - Nachdem die Bank of England am Donnerstag die Leitzinsen unverändert auf 4% liess, wird jetzt im Mai mit einer Anhebung gerechnet. Das Pfund verlor im Anschluss an den Nullentscheid kurzfristig zum Euro etwas an Wert, notiert aber mittlerweile wieder unter der Marke von 0,66£/ Euro. Der britische Gilt-Futures mit Verfall im Juni gab nach der Publikation der US-Daten ebenfalls nach (–59 Bp) und notierte am Dienstagabend 107,12%.Me