Euro wird die Hürde von 1.47Fr. in den nächsten Monaten nicht nehmen Japans Bankenkrise schadet dem Yen
Der Dollar tendierte in den letzten Wochen mehrheitlich schwach und war recht volatil.
Der Dollar tendierte in den letzten Wochen mehrheitlich schwach und war recht volatil. Die enttäuschend ausgefallenen US-Wirtschaftsdaten haben den Dollar nicht gerade beflügelt. Am Montag machte der Greenback allerdings dank des erfreulichen Manpower-Stellenindex, der eine anhaltende langsame Erholung aufwies, Terrain gut. Ob dieser Hoffnungsschimmer für den US-Arbeitsmarkt und die Wirtschaft berechtigt ist, bleibt fraglich. Die unerfreulichen Meldungen an der geopolitischen Front bilden nach wie vor ein Risiko für den Dollar. Der 27.November, der Tag, an dem die Uno-Waffeninspektoren im Irak ihre Arbeit aufnehmen können, stellt in dieser Hinsicht ein Eckdatum dar. Für den weiteren Verlauf des FrankenDollar-Kurses, der um die Marke von 1.45Fr./$ dümpelt, dürfte der Phily-FedIndex am Donnerstag entscheidend sein. Die Chancen stehen gut, dass die Zahlen zur verarbeitenden Industrie erfreulicher ausfallen, als der Markt annimmt. Eine erfreuliche Überraschung könnte dem Dollar einen neuen Energieschub verleihen. - Am Anfang der Berichtswoche konnte sich der Franken-Euro-Kurs zum ersten Mal seit drei Wochen auf einem höheren Niveau profilieren und notierte in der Bandbreite 1,4650/1,4700Fr./ Euro. Auf den ersten Blick weist die Entwicklung eine steigende Tendenz auf. Wir denken aber nicht, dass das Währungspaar das Niveau von 1.47Fr./ Euro in den nächsten drei Monaten nachhaltig durchbrechen kann. Zwar zeigen die jüngsten Zahlen des International Money Market (IMM) zu den spekulativen Positionierungen, dass der Markt langfristige Frankenpositionen aufgebaut hat, was die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Engpasses für den Franken zum Euro erhöht. Aber der Markt ist immer noch strukturell gesehen lang im Währungspaar. Grosse Umschwünge werden nicht erwartet, wie die implizierte Volatilität von 2,75% für Einmonatsoptionen zeigt. - Nachdem es in der letzten Woche um den Yen ein wenig ruhiger geworden ist, steht nun erneut die Finanzkrise in Japan im Vordergrund. Die Nervosität der Märkte in Bezug auf die japanischen Banken kam am Montag zum Vorschein, nachdem schon in der vergangenen Woche über eine bevorstehende Verstaatlichung einer der grössten Banken von Japan spekuliert worden war. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die UFJ Group zur Überprüfung auf Creditwatch gesetzt, was den Dollar über 121 Yen hinauftrieb. Dies ist der grösste Kursavance im Yen-Dollar-Kurs seit über einer Woche. Ausserdem belasteten die Diskussionen über einen Nachtragshaushalt, da japanische Staatsanleihen den Aktien nach unten folgten und mit weiteren Anleihenemissionen gerechnet werden muss. - Der Euro vermochte die guten Notierungen von letzter Woche nicht zu halten. Hauptgrund waren die Indizien für ein flaues Wachstum in Deutschland, der grössten Volkswirtschaft der Währungsunion. Gegen den Euro spricht, dass sich die Renditeschere zwischen zehnjährigen deutschen Bundesanleihen und US-Staatsanleihen seit dem Höchst von 60 Basispunkten nach der Leitzinssenkung der US-Notenbank beträchtlich verkleinert hat. - Es gibt also noch Argumente für einen tieferen Dollar-Euro-Kurs. - Das Pfund notierte in den letzten Tagen ziemlich stabil gegenüber zum Euro und zum Dollar. Der Anstieg des EurolandVerbrauchspreisindex für Oktober betrug 2,3%, was über den Erwartungen lag. Allerdings war man teilweise auch von einer höheren Inflationsrate ausgegangen, was die Enttäuschung an der Preisfront in Schach hielt.UBS Warburg - Fabian Brogli