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Carlos Ghosn, hier in einer Archivaufnahme in der Nissan-Zentrale in Yokohama, Japan. (27 Juni 2011)
(Reuters) Nach seiner spektakulären Flucht in den Libanon hat sich der frühere Nissan-Chef Carlos Ghosn mit scharfer Kritik an seinem früheren Arbeitgeber und den japanischen Strafverfolgern zu Wort gemeldet. «Mein unvorstellbarer Leidensweg ist das Werk skrupelloser und rachsüchtiger Einzelpersonen», sagte der 65-Jährige mit libanesischen Wurzeln am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Beirut.
Ghosn war nahezu zeitgleich mit seinem Sturz als Chef der Autobauer-Allianz Nissan/Renault im Herbst 2018 von japanischen Behörden festgesetzt und angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft in Tokio beschuldigt ihn, Gelder in zweistelliger Millionen-Dollar-Höhe schwarz kassiert, veruntreut und unterschlagen zu haben. Ghosn bestreitet jegliche Verfehlungen. «Die Anschuldigungen sind unzutreffend». wiederholte Ghosn am Mittwoch. Aus dem Hausarrest entkam er Ende Dezember, angeblich mit dem Flugzeug eines türkischen Privatjet-Anbieters.