Expansion verkraftet
Der Coop-Konzern, die Nummer zwei im Schweizer Detailhandel, ist gut ins laufende Jahr gestartet.
Der Coop-Konzern, die Nummer zwei im Schweizer Detailhandel, ist gut ins laufende Jahr gestartet. Die Umsatzzunahme betrug in den ersten drei Monaten flächenbereinigt 2%. Konzernchef Hansueli Loosli hofft, über das ganze Jahr hinweg trotz eher tieferen Preisen gut 2% höhere Verkäufe zu erzielen. - Sowohl mit der Integration der Waro-Supermärkte und der Epa-Warenhäuser als auch den Fortschritten in der Umstrukturierung der Logistik gab sich Loosli an der Bilanzpressekonferenz zufrieden. Die Projekte sind grossteils abgeschlossen und werden 2004 weniger Mittel beanspruchen. Unter dem Strich wies Coop 2003 trotz geringerer operativer Leistung 3% mehr Gewinn aus. Im Januar hatte Coop ein Umsatzwachstum im Detailhandel von 6,5% auf 14,6 Mrd. Fr. (+1,6% ohne Akquisitionen) bekannt gegeben. - Ein Jahr mit viel Sonnenschein, resümierte Loosli das abgelaufene Geschäftsjahr. Coop expandierte mit dem Kauf der Waro und der Übernahme der restlichen 60% der Epa kräftig. Die Akquisitionskosten für beide Unternehmen betrugen gemäss Finanzchef Hans Peter Schwarz weniger als 500 Mio. Fr. Schwarz erwartet, dass Coop im laufenden Jahr wieder einen Free cash-flow von 300 bis 400 Mio. Fr. ausweisen kann, nachdem 2003 auf dieser Stufe ein Minus von 90 Mio. Fr. verbucht wurde. Das Finanzergebnis verbesserte sich dank der Reduktion des Fremdkapitals und niedrigerer Zinsen von –168 auf –98 Mio. Fr. Bis 2005 soll der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme auf über 40% steigen. - Gelitten hat unter den Neuerwerbungen die Flächenproduktivität der Grup- pe. Sowohl die Supermärkte als auch die Warenhäuser verzeichneten tiefere Quadratmeterumsätze. Die Bruttomarge reduzierte sich von 34,5 auf 33,8%. Coop will dennoch nicht auf seine Aktionspolitik verzichten. Auch eine verschärfte Preispolitik kommt nicht in Frage, obwohl Coop in manchen, von Loosli als wenig ausgewogen beurteilten Vergleichen sich als teurer als die Hauptkonkurrenten erwies. Die Markengewichtung mit 56% Markenartikeln, 27% Eigenmarken und 17% Kompetenzmarken (u.a. Naturaplan, Betty Bossi) bezeichnet Loosli als einzigartig und erfolgreich. Eine Änderung zeichnet sich im Unterschied zu den Konkurrenten nicht ab. Migros baut das Markensortiment aus, Denner setzt auf eine Dachmarke für seine eigenen Produkte. Besonders gefragt waren in den Coop-Läden Produkte mit Ökolabels; ihr Umsatz stieg von 15% auf 1,34 Mrd. Fr. Bis spätestens 2010 soll ihr Verkaufsvolumen 2 Mrd. Fr. erreichen. Ausbaupläne hegt Coop zudem in den Bereichen Bau+Hobby, den Coop-Vitality-Apotheken sowie Interdiscount, der unter dem Preiszerfall in der Unterhaltungselektronik gelitten hat.Ga