Fester – Kurzfristige Volatilität nach Erhöhung der Leitzinsen Westpac schwächer trotz gutem Ergebnis
Der Entscheid der australischen Notenbank, die Leitzinsen moderat zu erhöhen, kam am vergangenen Mittwoch für viele Marktteilnehmer überraschend.
Der Entscheid der australischen Notenbank, die Leitzinsen moderat zu erhöhen, kam am vergangenen Mittwoch für viele Marktteilnehmer überraschend. Unter den Industriewerten führte der Entschluss zu Kursverlusten, ansonsten reagierten die Anleger besonnen. Der All Ordinaries setzte seine Aufwärtsbewegung fort und stieg im Wochenvergleich 0,9% auf 5275,9. - Die meisten Auguren bewerteten die Erhöhung des Kassasatzes um 25 Basispunkte auf 5,75% als Vorsichtsmassnahme der Geldwächter. Verschiedene Indikatoren legten in den vergangenen Wochen den Schluss nahe, dass die Teuerungsrate 3% erreicht – die von der Notenbank festgesetzte Schmerzgrenze. «Lieber jetzt eine Anpassung, als später zwei», reagierte ein Kommentator auf den Entscheid. Vorerst können die hoch verschuldeten Australier also noch ruhig schlafen. - Das Drehen an der Zinsschraube beeinflusste das Geschehen an der Börse kaum. Selbst die zinssensiblen Bankentitel litten nicht im erwarteten Ausmass. Alle Grossbanken gaben die Zinserhöhung noch am selben Tag an ihre Hypothekarkunden weiter. In Westpac Banking (–1,5% auf 24.77 austr.$) resultierten Kursverluste, weil das Zwischenergebnis die hohen Erwartungen der Analysten verfehlte. - Wie auch in den vergangenen Tagen führten die Rohstoff- und Energiewerte die Gewinnerliste an. Das anhaltende hohe Ölpreisniveau beflügelte den gesamten Ressourcensektor. Nicht nur Aktien der Ölkonzerne wie Roc Oil (+6,2% auf 3.61 austr.$) waren gefragt, sondern auch die Papiere der diversifizierten Bergbauhäuser BHP Billiton (+1,8% auf 31.00 austr.$) und Rio Tinto (+5,1% auf 85.69 austr.$). Zu Wochenbeginn sorgte der Goldpreis für Gesprächsstoff am Markt. Der Preis für die Unze des Edelmetalls kletterte auf den höchsten Stand seit einem Vierteljahrhundert. Oxiana (+2% auf 3.57 austr.$) und Sino Gold (+2,7% auf 5.77 austr.$) schlossen deutlich fester unter den zunehmend gefragteren Edelmetallaktien. - Die Börse wird sich in den kommenden Tagen an den von der Regierung gesetzten Signalen orientieren. Am Dienstagabend (nach Redaktionsschluss) wurde der Haushaltplan präsentiert. Überraschungen werden keine erwartet. Die Haushaltkasse wird wohl einen substanziellen Überschuss aufweisen. Trotzdem dürfte die Regierung des konservativen Premierministers John Howard den Sparkurs weiter beibehalten. Steuergeschenke, wie sie etwa in Wahljahren üblich sind, wird es kaum geben. Allerderings sind Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur geplant. In erster Linie werden die Gelder für Transportwege und Hafenanlagen benötigt.UW