Finanzsektor bleibt im Rampenlicht – Shell-Chef bleibt ein Jahr länger TNT steigen gegen den Trend
Der niederländische Aktienmarkt vermochte nicht an das Jahreshoch der Vorwoche anzuknüpfen.
Der niederländische Aktienmarkt vermochte nicht an das Jahreshoch der Vorwoche anzuknüpfen. Der AEX fiel in den vergangenen fünf Handelstagen 0,7% auf 510,5 und der Midcap-Index AMX 0,4% auf 723,78. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen erhöhte sich 4 Basispunkte auf 4,07%. - Die Fusionsgespräche zwischen ABN Amro (–0,9% auf 32.22 Euro) und der britischen Bank Barclays gehen weiter (vgl. Seite15). Die amerikanische Bank Citigroup, die selbst als Interessent für ABN Amro gehandelt wurde, berät Barclays beim Übernahmeangebot. Michel Tilmant, CEO (Chief Executive Officer) des Allfinanzkonzerns ING (–2,4% auf 31.65 Euro) gab bekannt, dass keine grosse Übernahme angestrebt werde und das Unternehmen vor allem organische wachsen solle. Zuvor wurde ING ebenfalls als Kaufinteressent für ABN Amro betrachtet. Die Allfinanzgruppe Fortis (+0,2% auf 34.18 Euro) ist auf der Suche nach Übernahmemöglichkeiten in den USA. Wegen des harten Wettbewerbs im amerikanischen Markt will sich dort Konzernchef Jean-Paul Votron inerster Linie auf Nischenmärkte wie den Rohstoffhandel konzentrieren. - Jeroen van der Veer, CEO des Ölmultis Royal Dutch Shell (+0,3% auf 24.90 Euro) wird den Energiekonzern auch nach Erreichen des Pensionsalters von 60 Jahren leiten. Das Unternehmen verlängerte den Vertrag um ein Jahr bis Ende Juni 2009. Des Weiteren beschloss Royal Dutch Shell, die Pläne für den Bau einer Flüssiggasanlage (LNG) im Golf von Mexiko vorerst nicht weiterzuverfolgen. - Der Post- und Logistikkonzern TNT (+1,5% auf 34.33 Euro) kauft die restlichen 49% an Cendris BSC. Der Preis wurde nicht bekanntgegeben. Cendris BSC hat 3400 Mitarbeiter und fokussiert sich auf Telemarketing und Callcenter-Aktivitäten. - Der Elektronikkonzern Philips (–2,4% auf 28.59 Euro) prüft verschiedene Akquisitionsmöglichkeiten. Nicht benötigtes Kapital soll in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Aktionäre zurückgegeben werden. Das Unternehmen bestätigte an der Generalversammlung die Unternehmensziele für das laufende Jahr. Es wird von einem Umsatzwachstum von 5 bis 6% und einer operativen Marge auf Ebitda-Basis von mindestens 7,5% ausgegangen. - Der Büroausstatter Buhrmann (–6,5% auf 10.08 Euro) gab zu Wochenschluss den Rücktritt des CEO der amerikanischen Division Corporate Express North America bekannt. Das Unternehmen hatte die enttäuschenden Ergebnisse des vierten Quartals vor allem auf die schlechte Geschäftsentwicklung in Amerika zurückgeführt, wo der Umsatz im Jahresvergleich um 5,7% auf 763 Mio. Euro gesunken war. - In der kommenden Woche veröffentlicht am Montag das Grosshandelsunternehmen Hagemeyer (–1,4% auf 3.56 Euro) den Jahresbericht und am Donnerstag Fortis. Das Statistische Büro wird gleichentags Zahlen zur Inflation im März publizieren.Stephan Gick - Credit Suisse