Freispruch für Corti
Fast sieben Jahre nach dem Untergang der Swissair-Gruppe ging am Freitag der Strafprozess gegen den ehemaligen Konzernchef Mario Corti zu Ende.
Fast sieben Jahre nach dem Untergang der Swissair-Gruppe ging am Freitag der Strafprozess gegen den ehemaligen Konzernchef Mario Corti zu Ende. Das Zürcher Obergericht sprach ihn im Berufungsverfahren auf der ganzen Linie frei und bestätigte das Urteil des Bezirksgerichts Bülach. In ihrer Appellation hatten die Kläger Corti vorgeworfen, er habe im Zusammenhang mit der Verkündung eines Milliardenkredits unwahre Angaben gemacht und durch Vermögensverschiebungen im Konzern die Gläubiger geschädigt. Das Obergericht wies die Vorwürfe ab. Der Freigesprochene erhält für beide Verfahren eine volle Prozessentschädigung. Im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» äusserte sich Corti, er sei nach wie vor überzeugt, die Swissair hätte auch nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gerettet werden können. In einem Positionspapier mit dem Titel «Unsere Sicht der Dinge» legt er dar, wie der Konzern mit einer überbrückenden Bundeskreditgarantie über 1 Mrd. Fr. sowie einer Sanierung mit Kapitalerhöhung in der Höhe von 4 Mrd. Fr. – ohne Staatsbeteiligung – vom Untergang bewahrt geblieben wäre. Der von seinen Gegnern verfolgte «Phoenix»-Plan, aus dem die Swiss entstand, habe dagegen Gesamtkosten von 21 Mrd. Fr. verursacht. In seiner Berechnung stützt sich Corti unter anderem auf einen im Februar 2002 erschienenen Artikel von FuW.