Davon, dass der Konzernchef der Industriegruppe Von Roll im Rahmen der «strategischen Konzentration» auf das Kerngeschäft Isola überflüssig wird, war an der Medienkonferenz vor zwei Wochen keine Rede. Zwar wurde der Wechsel im VR-Präsidium – Alfred M. Niederer löste den zurücktretenden Roland Zimmerli ab – begründet, doch von einem Aus für Konzernchef Martin A. Messner war nicht die Rede. Innerhalb von vierzehn Tagen muss sich die Einsicht im Verwaltungsrat (ohne Zimmerli) durchgesetzt haben, Messner brauche es mit der «neuen» Von Roll nicht mehr. Deshalb verlässt Messner, der am 1.März 1998 vom damaligen VR-Präsidenten Max D. Amstutz eingestellt worden war, per Ende November das Unternehmen. Vermutlich war Messners Schicksal schon vorher besiegelt gewesen, doch wollte der Verwaltungsrat aus Rücksicht auf das erneuerte Stillhalteabkommen mit den Banken eine kommunikative Schonfrist verstreichen lassen. Die Führung der Geschäftseinheiten wird direkt den jeweiligen Konzernbereichsleitern übertragen. Dem Verwaltungsrat obliegt es nun, den Ausverkauf der Von Roll (resp. dessen, was noch übrig geblieben ist) voranzutreiben und Isola so zu konfektionieren, dass dieser Geschäftsbereich ohne weitere fremde Hilfe existieren kann. Die Aktien Von Roll verloren am Dienstag 10%.