FuW Nr. 25 vom 31.März
Mit dem Hinweis auf Amerika und der Bemerkung, dass, wenn Ziele erreicht worden sind, das Management und der Verwaltungsrat abkassieren dürfen, kann man die hohen Salärbezüge einzelner Manager in der Schweiz nicht begründen.
Mit dem Hinweis auf Amerika und der Bemerkung, dass, wenn Ziele erreicht worden sind, das Management und der Verwaltungsrat abkassieren dürfen, kann man die hohen Salärbezüge einzelner Manager in der Schweiz nicht begründen. Dass Leistung honoriert werden soll, ist unbestritten. Es ist eine Frage der Höhe der Entschädigung. 10 Mio. oder 20 Mio. Fr. sind nicht zu rechtfertigen, wenn die Empfänger nie persönliche, finanzielle Risiken eingegangen sind, um ein Unternehmen dorthin zu bringen, wo es heute ist – wie beispielsweise die Amerikaner Bill Gates, Steven Jobs oder Warren Buffett. Dieser als einer der reichsten Männer der USA hält übrigens gar nichts von solchen Salären. Er verurteilt sie ausdrücklich. - Das müsste der «Praktikus» wissen. Er schreibt ferner, dass, wenn die Managementleistung stimmt und das Unternehmen floriert, nicht nur Manager, sondern auch die Aktionäre und die Mitarbeiter profitieren. Dazu erlaube ich mir den Hinweis auf die UBS. Die oberen Kader profitieren auf Kosten von Tausenden von Jobs, die gestrichen wurden (Mitarbeiter), und wie man hört, wurden mittleren Kadern Vergünstigungen/Boni gestrichen! Das kann auch andere Gründe haben, passt aber nicht ins Bild, das der «Praktikus» uns darzulegen versucht. Eine Managementleistung müsste auch daran gemessen werden, ob Jobs geschaffen und nicht nur gestrichen werden! Das Streichen von Arbeitsstellen ist für mich immer noch die Folge von Managementfehlleistungen im Sinne von nicht erkannten Trends in der Wirtschaft. - Und last but not least, wenn der «Praktikus» erklärt, dass die «Gier-Debatte» in der Schweiz nichts ändert an der Tatsache traumatischer Entschädigungen, dann will ich dazu bemerken, dass das bedauerlich ist und davon zeugt, dass Manager und Verwaltungsräte Trends nicht erkennen. Zudem denke ich, dass das eine wichtige Ursache für den erkennbaren Linkstrend in der Politik ist. Die Masse der Arbeitnehmer verurteilt solches Gebaren, steht ihm machtlos gegenüber und reagiert auf ihre Weise. Den Linksparteien wird sozusagen in die Hand gespielt. Die Mitteparteien sollten das nicht unterschätzen. Ob dieser Trend im Interesse der angesprochenen Manager und Verwaltungsräte ist, bezweifle ich. Sicher ist die Entwicklung nicht im Interesse einer prosperierenden Schweiz.Urs Trautmann, Oberegg