FuW Nr. 40 vom 21. Mai
Alle Theorien zum Dollar-Wechselkurs sind hochkompliziert und höchstens in Teilbereichen schlüssig.
Alle Theorien zum Dollar-Wechselkurs sind hochkompliziert und höchstens in Teilbereichen schlüssig. Wäre es nicht einfacher, zuzugeben, dass der Dollar wie jede Ware auf einem freien Markt dem Spiel von Angebot und Nachfrage folgt. Für diese Währung jedoch unter dem Einfluss der umfangreichen Termingeschäfte. Aber da diese über kurz oder lang glattgestellt werden müssen, haben sie nur über begrenzte Zeit einen Dämpfungs- oder Beschleunigungseffekt. In diesem Licht besehen, kann die gegenwärtige Dollar-Schwäche nicht überraschen, seit zwei Jahren fehlen ganz einfach die Investitionsströme in den Greenback, während die USA weiter Dollars ausgeben. Es wäre ausserdem interessant zu untersuchen, wie elastisch der Dollar-Preis auf Angebot und Nachfrage reagiert, d.h. welche relativen Änderungen der realen Zahlungsströme zu welchen Kursänderungen führen. Daraus liessen sich unter Umständen brauchbare Prognose ableiten.Dietrich H. Bauer, Bussigny