FuW Nr.29 vom 15.April Leserbriefe
Im Interview mit dem VR-Präsidenten von KPMG Schweiz, Philipp Hallauer, zu den neuesten Entwicklungen in der internationalen Rechnungslegung sagt er auf die Frage «Sind die kleinen Gesellschaften, für die IFRS zu aufwendig ist, nun gezwungen, ins Nebensegment zu wechseln
» – «Je einfacher das Geschäftsmodell, desto kostengünstiger die IFRS-Umsetzung.
Im Interview mit dem VR-Präsidenten von KPMG Schweiz, Philipp Hallauer, zu den neuesten Entwicklungen in der internationalen Rechnungslegung sagt er auf die Frage «Sind die kleinen Gesellschaften, für die IFRS zu aufwendig ist, nun gezwungen, ins Nebensegment zu wechseln - » – «Je einfacher das Geschäftsmodell, desto kostengünstiger die IFRS-Umsetzung. Ich bin überzeugt, dass von der Vertrauensbildung durch die IFRS-Anwendung auch kleine Unternehmen profitieren.» - Diese Aussage kann ich nicht teilen. Bis heute besteht für die nicht ganz grossen Unternehmen erst das Projekt eines IFRS-Standards für Small and medium entities, dessen Entwurf noch nicht öffentlich ist. Das bedeutet, dass auch kleine Unternehmen mit einem IFRS-Testat die rund 2400 Seiten von IFRS 2006 integral anwenden müssen. Denken wir kurz an den hoch-komplexen IAS 39 Financial Instruments mit rund 300 Seiten. - Auch ein kleines Unternehmen hat Finanzinstrumente, denn zu den finanziellen Vermögenswerten zählen Wertschriften, Debitoren und Aktivdarlehen, Aktiven, in die jedes Kleinstunternehmen investiert ist. Zu den finanziellen Verbindlichkeiten zählen Bankschulden, Kreditoren, Passivdarlehen. Sie sind nach IAS 39 zu behandeln. Deshalb empfehle ich Unternehmen, die nicht aus regulatorischen Gründen nach IFRS abschliessen müssen, das Regelwerk Swiss Gaap Fer einzusetzen. Die Vertrauensbildung ergibt sich hier mit einem leicht verständlichen Regelwerk, das durch seine Überschaubarkeit true and fair umgesetzt werden kann. - Evelyn Teitler-Feinberg, Zürich