Geld und Brief
Die derzeitige Börsenhausse dauert bereits mehrere Jahre.
Die derzeitige Börsenhausse dauert bereits mehrere Jahre. Die Erinnerung an die Blasenbildung um die Jahrtausendwende ist noch frisch, sodass ängstlich nach Anzeichen einer erneuten Übertreibung Ausschau gehalten wird. Die Kursverluste der vergangenen Woche gaben der Angst vor einer Überbewertung und einer bevorstehenden grösseren Korrektur neue Nahrung. Ein Blick auf das Bewertungsniveau der Aktienmärkte zeigt jedoch, dass die Kursavancen der letzten Jahre auf fundamentalen Entwicklungen basieren: Die Aktien sind mehr oder weniger im Gleichschritt mit den Unternehmsgewinnen gestiegen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Schweizer Aktienmarkts liegt mit 17 noch deutlich unter den Höchstwerten Ende der Neunzigerjahre und unter dem langjährigen Durchschnitt (vgl. Grafik). Gleiches gilt für die europäischen und amerikanischen Märkte. - Die Ertragserwartungen deuten eben- so wenig darauf hin, dass eine grössere Kurskorrektur bevorstehen würde – im Gegenteil: Mit Blick auf die robuste Konjunktur erhöhten die Analysten im Mai (im Vergleich zum Vormonat) die Gewinnprognosen für europäische und amerikanische Unternehmen 1,3%. Die erwarteten Gewinnzuwachsraten (gemäss Ibes-Konsensschätzungen) für Europas Unternehmen etwa betragen plus 7,7% für das laufende Jahr sowie 8,9% und 8,1% für die nächsten zwei Jahre.CD