Geld und BriefNovartis «nicht unter Zugzwang»
Die Fusion von Warner-Lambert mit entweder American Home Products (AHP) oder Pfizer könnte zu einer neuen Konzentrationswelle in der Pharmabranche führen.
Die Fusion von Warner-Lambert mit entweder American Home Products (AHP) oder Pfizer könnte zu einer neuen Konzentrationswelle in der Pharmabranche führen. Novartis, selbst ein Fusionsprodukt, verspürt deswegen aber «keinen Handlungszwang», wie das Unternehmen auf Anfrage der FuW mitteilt. - Novartis geht davon aus, dass eher Pharmaunternehmen mittlerer Grösse unter Druck geraten. Novartis, Merck, Aventis, Astra-Zeneca, Glaxo-Wellcome und Pfizer sind (bisher) mit annähernd gleichen Umsatzvolumen die weltgrössten Branchenunternehmen. - Für Novartis steht auch nicht absolute Umsatzgrösse im Vordergrund, sondern die «kompetitive Grösse», das heisst, es kommt darauf an, ob genügend Mittel für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing generiert werden können, um sich auf dem Markt behaupten zu können. - Ein Verbund Pfizer-Warner oder AHP-Warner hätte auch kaum Einfluss auf die Wettbewerbskonstellation zwischen Novartis und diesen Unternehmen. Nur das Cholesterinprodukt Lescol von Novartis steht in direkter Konkurrenz zu Warner-Lamberts Lipitor. Ein Zusammenschluss auf der Gegenseite hätte aber darauf keinen Einfluss. - Allerdings ist Novartis durchaus an einem Ausbau ihres Pharmageschäftes interessiert. Froh wäre man in Basel vor allem über eine Verstärkung in den USA. Befragt über mögliche Kaufabsichten hält sich der Konzern, wie üblich, zurück. Zu entlocken ist nur folgendes Statement: «Mit unseren neuen Produkten und einer verstärkten Marketing- und Vertriebsorganisation haben wir gute Voraussetzungen, um weltweit erfolgreich zu wachsen.» Immerhin lässt dies wohl darauf schliessen, dass derzeit nicht aktiv nach Fusionspartnern gesucht wird. Damit ist auch das jüngst aufgekommene Gerücht über einen Schulterschluss Novartis-Roche (vorerst - ) wieder zu schubladisieren.AM