Geringe Gewinnverdichtung
Bis für ein Rückkaufprogramm der Swiss Re 1997 erstmals eine zweite Linie eröffnet wurde, mussten Kapitalherabsetzungen durch ein öffentliches Angebot umgesetzt werden.
Bis für ein Rückkaufprogramm der Swiss Re 1997 erstmals eine zweite Linie eröffnet wurde, mussten Kapitalherabsetzungen durch ein öffentliches Angebot umgesetzt werden. Das hat den Vorteil, dass für alle Aktionäre die gleichen Preise und Bedingungen gelten. Nachteilig ist, dass sich während der Frist der Kurs (oder bei Beteiligungsgesellschaften der innere Wert) vom fixierten Preis entfernen kann und das Angebot unattraktiv wird. Darum werden die meisten Rückkäufe – nämlich 38% – über eine zweite Handeslinie abgewickelt. Unter einschränkenden Auflagen können Unternehmen Aktien auch über die normale erste Linie erwerben. - Die grössten Rückkäufe lancierten 1997 SGS Surveillance (425 Mio. Fr.) und 1998 die drei Visionen (total 2,2 Mrd. Fr.). Im laufenden Jahr führt mit 3,6 Mrd. Fr. ABB das Feld an. 1999 wurden bisher 24 Programme mit einem Zielvolumen von 14 Mrd. Fr. angekündigt. Realisiert wurden aber erst Rückkäufe von rund 4 Mrd. Fr. – etwa ein Drittel des Zielvolumens. Die beiden Zahlen können nur bedingt miteinander verglichen werden, lassen aber gleichwohl auf einen mässigen Erfolg schliessen. Anleger sollten erst mit der Gewinnverdichtung kalkulieren, wenn nach Abschluss der Programme die neue Zahl der ausstehenden Aktien bekannt ist. Der Effekt ist meistens nicht sehr gross.