Globale Leader
Eine pauschale Antwort, ob Anleger verkaufen oder kaufen sollen, gibt es nicht.
Eine pauschale Antwort, ob Anleger verkaufen oder kaufen sollen, gibt es nicht. Die vergangenen Wochen waren zweifellos hektisch. Die Hektik hat aber weniger die Aktienmärkte als Ganzes geprägt, sondern sie betraf bisher vielmehr Bewegungen innerhalb der Märkte. Technologieaktien notieren rund 30% unter den Höchst, während die restlichen Segmente eine Renaissance erlebten. Noch immer besteht jedoch ein Performance-Unterschied zu Gunsten der Titel der New Economy, besonders, wenn man die Kursentwicklung seit Oktober 1999 vergleicht. Die Frage ist also, ob diese Rotation weitergeht oder nicht und ob vielleicht sogar der gesamte Markt von dieser Unsicherheit und der restriktiveren Geldpolitik der Notenbanken in Mitleidenschaft gezogen wird. Für die Technologieaktien rechnen wir kurzfristig mit einer teilweisen Kurserholung. Wegen der doch nach wie vor hohen Bewertung verschiedener Titel, die durch kreditfinanzierte Käufe in die Höhe getrieben wurden, besteht mittelfristig trotz gesamthaft gutem Gewinnverlauf noch ein Korrekturbedarf. Langfristig werden die rasanten, tief greifenden Entwicklungen in der Informations- und Biotechnologie für ausgezeichnete Wachstums- und damit Investitionsmöglichkeiten sorgen. Anleger werden dabei allerdings vermehrt selektiv vorgehen und auf die globalen Leader setzen müssen. - Weniger schwankungsanfällig als die Technologiewerte sind gegenwärtig verschiedene Wachstumstitel der Old Economy. Das betrifft vor allem Aktien von Unternehmen mit guter Marktstellung und gutem Wachstumspotenzial aus den Sektoren Finanzdienstleistungen, Pharma und Konsumgüter. Insgesamt verfügen die Aktienmärkte über die nächsten zwölf Monate nur über ein moderates Kurspotenzial. Obligationen bieten jedoch gegenwärtig kaum eine attraktive Alternative. Die Weltwirtschaft hat auf breiter Front Tritt gefasst, so dass an der Zinsfront vorderhand keine nachhaltige Entspannung eintreten wird. - Etwas ausgebaut haben wir neben dem Übergewicht in europäischen Aktien unsere Positionen in den Emerging markets. Während wir in den USA gesamthaft mit einer leicht unterdurchschnittlichen Performance rechnen, sind wir für Japan weiterhin positiv gestimmt. Die Restrukturierung der japanischen Wirtschaft wird weitergehen, und auch der Kapitalfluss aus dem Postbankensystem sowie aus dem Ausland – Stichwort Direktinvestitionen – geben dem Aktienmarkt eine Stütze.