Gockel
Am 28.

Am 28. Januar beginnt nach der chinesischen Astrologie das Jahr des Hahns. In Taiyuan, der Hauptstadt der nördlichen Provinz Shanxi, ist zu Ehren des putzigen Vieches eine Statue errichtet worden, ein Farbtupfer in einer mässig idyllischen Millionenmetropole. Die Ähnlichkeit mit einem lebenden amerikanischen Politiker ist beabsichtigt. Gestik, Gesichtszüge und gewagte Coiffure sind eindeutig: Der Gockel heisst Trump, Donald Trump – schier meint man, ihn krähen zu hören. Das heimische Publikum scheint sich am wunderlichen Vogel zu ergötzen. Der Knirps wird seinen ungläubig staunenden Enkeln in fernen Tagen weiszumachen versuchen, hier vor dem schmeichelhaften Ebenbild des seinerzeit mächtigsten Mannes der Welt posiert zu haben. Ein Herrscher, der sich ausdrücklich als Gockel gebärdete, war der kongolesische Diktator Mobutu (1930–1997). Mobutu Sese Seko Kuku Ngbendu wa za Banga, so sein Name in voller Aufplusterung, bedeutet nämlich etwa «Der Hahn, der von Eroberung zu Eroberung schreitet, ohne Angst zu haben», oder gar auch «der mächtige Hahn, der keine Henne unbestiegen lässt». The Donald empfände das bestimmt als herzerwärmend kongenial.
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