Handel zu einem grossen Teil auf der Basis technischer Trends Der Goldmarkt ist deutlich überkauft
Als Gold die psychologisch wichtige Marke von 500$/Unze erreichte, rechneten Marktteilnehmer mit einer Konsolidierung.
Als Gold die psychologisch wichtige Marke von 500$/Unze erreichte, rechneten Marktteilnehmer mit einer Konsolidierung. Auf sämtliche Preissprünge der jüngeren Vergangenheit folgte eine Korrektur, da das Gold damit in überkauftes Territorium vorgestossen war. Doch diesmal behauptete sich das gelbe Metall über 500$ und legte sogar weiter zu. Langfristig bleiben die Perspektiven zwar gut, aber wir weisen darauf hin, dass der Markt gegenwärtig deutlich überkauft ist. Die Frage ist somit, ob Gold jetzt konsolidiert oder noch fester tendiert, bevor eine Korrektur einsetzt. - Das jüngste Goldrally begann Mitte November, als der World Gold Council bekannt gab, die Nachfrage von Anlegerseite habe im Vergleich zum Vorjahr mehr als 50% zugenommen. Obschon sowohl die Inflationserwartungen als auch die Rohölpreise in den vergangenen zwei Monaten gesunken sind, setzte der Goldpreis den Aufstieg fort. - Das lässt sich damit erklären, dass das gelbe Metall zu einem grossen Teil auf Basis technischer Trends gehandelt wird. Käufe sind ausserdem durch Inflationserwartungen motiviert, obwohl derzeit keine Inflation herrscht. Zudem wird Gold als Absicherung gegen den japanischen Yen betrachtet, der im asiatischen Handel fast täglich auf neue Höchstnotierungen klettert. Schliesslich profitierte das gelbe Metall von einem Bericht in einer chinesischen Zeitung vor zwei Wochen, wonach die asiatischen Zentralbanken eine Aufstockung ihrer Goldreserven planten. Allerdings ist die Nachfrage aus dem verarbeitenden Gewerbe wegen dieser hohen Preise zurzeit gering. - Technische Indikatoren deuten zumindest kurzfristig auf eine überkaufte Situation des Edelmetalls hin. Wenn diese Ausgangslage keine Konsolidierung bewirkt, so wird sie immerhin dafür sorgen, dass weitere Avancen in massvollem Tempo erzielt werden, um die Konditionen im erträglichen Rahmen zu halten. Eine deutliche Konsolidierung würde die Basis für weitere Kursgewinne bilden. Danach kommen jedoch auch saisonale Faktoren ins Spiel, weshalb Gold anschliessend eine längere Konsolidierungsphase durchlaufen dürfte. Mit der Entfaltung dieses Szenarios ist allerdings erst mittelfristig zu rechnen.UBS Wealth Management - Ioannis Drikos