Heizöl erzielt im Schlepptau von Rohöl Rekordpreis – Interesse an Zucker steigt Sinkt Rohölpreis wegen Rezessionsängsten?
So turbulent wie die meisten Rohstoffmärkte das alte Jahr beendet haben, sind sie auch ins neue Jahr gestartet.
So turbulent wie die meisten Rohstoffmärkte das alte Jahr beendet haben, sind sie auch ins neue Jahr gestartet. An etlichen Warenterminmärkten dürfte die Volatilität auch künftig gross bleiben. - Die angespannte Situation am Rohölmarkt bleibt bestehen. Zum Jahresende kostete das Fass (entspricht 159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) an der New York Mercantile Exchange (Nymex) 95.98$. Für dasselbe Fass musste ein Jahr zuvor noch 61.05$ bezahlt werden. Binnen Jahresfrist hat sich Rohöl also um 57% verteuert. Vergangenen Donnerstag war es dann so weit: Die von einigen Analysten prognostizierte 100-$-Marke fiel, wenn auch nur kurz. Im Tagesverlauf wurde ein neuer Rekordpreis von 100.09$ erzielt. Die von vielen Marktteilnehmern befürchteten Kaufstopp-Programme über 100$ wurden nicht ausgelöst, was wieder zu Verkäufen führte. In der Folge wurden in den kommenden drei Handelstagen Profite mitgenommen, und so erreichte WTI-Rohöl WTI zum Wochenauftakt am Montag kurzfristig ein Tief von 94.47$. Bis zum Handelsschluss rettete sich der Kontrakt wieder über die 95-$-Marke. Im Schlepptau der Rekordpreise für Rohöl erzielten auch die Heizölfutures Höchstmarken. Für an der Intercontinental Exchange (ICE) prompt gehandeltes Heizöl wurde zum Jahresanfang ein neuer Rekord von 862.50$/Tonne, also leicht mehr als Mitte November, erzielt. Am Montagabend schloss derselbe Kontrakt nach Profitmitnahmen 816.50$. Vorerst dürften die Verkäufe wieder abnehmen. - Zur Wochenmitte wird der US-Bestand wieder für Preisbewegung sorgen dürfen. In den vergangenen Wochen führte der tiefere Lagerbestand stets zu grossen Preisunterstützungen. Die geopolitischen Brandherde wie Pakistan, Nigeria, Nordirak und zuletzt der Zwischenfall in der Strasse von Hormuz vor Iran spielen den Spekulanten in die Kaufshände. Die anhaltende Schwäche des Dollars führt weiterhin zu Inflationsabsicherungen und Sicherungskäufen in Rohöl und Gold sowie anderen Rohstoffen. - Fundamental betrachtet führen die Katerstimmung an den Finanzmärkten und die enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus Übersee zur Mutmassung, dass auch die Nachfrage nach Rohöl abnehmen könnte. In den kommenden Tagen sollte die Bandbreite für WTI-Rohöl zwischen 95 und 100$ liegen, und ein erneutes Testen der Rekordpreise darf nicht ausgeschlossen werden. - In Bereich Genussmittel sind die Zuckermärkte in London und New York auf dem Vormarsch. Das offene Interesse für Zucker (ICE) ist seit Anfang Oktober um 330000 Kontrakte gestiegen. Am Montagabend notierte der Märzkontrakt (Nybot) zu 11.37 Ct./lb. oder 0.64 Ct. höher als zum Jahreswechsel. Seit Anfang Dezember hat er um über 17% zulegen können. - Auch Kaffee-Futures (ICE) bleiben im Fokus der Anleger. Zum Jahreswechsel notierte der Märzkontrakt kurz auf einem Neunwochenhoch zu 136.95 Ct./lb. Am Montagabend stand er auf 131.40 ct. Am Dienstagmittag präsentierte die brasilianische Agrarbehörde (Conab) ihre Ernteschätzung für die Saison 2008/2009. Die Prognose ist zwar markant höher als die Ernte für 2007, dennoch dürfte sie am unteren Ende der Erwartungen der Marktteilnehmer liegen. LaSalle Brokerage