Hot Corner
Mehr als Daumenakrobatik: Seit das Fernsehen und die Videospielkonsolen die Kinderstuben der US-Haushalte eroberten, hat die Bewegungsaktivität der Kids deutlich abgenommen – mit fatalen Folgen: 20% der US-Schüler waren im Jahr 2005 übergewichtig.
Mehr als Daumenakrobatik: Seit das Fernsehen und die Videospielkonsolen die Kinderstuben der US-Haushalte eroberten, hat die Bewegungsaktivität der Kids deutlich abgenommen – mit fatalen Folgen: 20% der US-Schüler waren im Jahr 2005 übergewichtig. Gemäss einer Hochrechnung der Uno wird die Zahl bis im Jahr 2010 auf über 50% hochschnellen. Für die Sportindustrie ist die Situation ebenfalls ungemütlich, weil immer weniger Menschen Golfschläger, Tennisrackets, Hometrainer etc. nachfragen. Der Sportartikelhersteller Wilson Sporting Goods hat das Phänomen vor sechs Jahren untersucht und kam zum Schluss, dass die Anzahl aktiver Tennisspieler zwischen 1987 und 2000 um 22% abgenommen hat. Noch ausgeprägter ist der Trend im Baseball (–28%) und im Aerobic (–60%). - Vor diesem Hintergrund ist eine Freizeitindustrie entstanden, die sich der Entwicklung neuartiger Sportgeräte verschrieben hat. Ziel dabei ist es, die virtuelle Welt von Playstation und Computer mit körperlicher Anstrengung zu verbinden. Prominentester Exponent dieser Branche ist Cybex International (AMEX CYB,7.37$ am Montag). 2005 führte das Unternehmen die Sport- und Spielkonsole Trazer auf dem Markt ein. Das Prinzip dieses Sportcomputers ist einfach: Sensoren, die wahlweise an den Händen, der Taille oder den Füssen angebracht werden, nehmen jede Bewegung der Spieler auf und leiten sie weiter zum Rechner. Dieser überträgt anschliessend die Daten auf das Spiel. Hebt also der Spieler seine Hand, um beispielsweise einen Basketball zu fangen, so tut es ihm sein virtuelles alter Ego gleich: Bewegungsmuffel agieren plötzlich als erfolgreiche Fussballstürmer, grossgewachsene Basketballspieler oder schlagfertige Karatekämpfer.