Hot Corner: Erinnerung statt Speicher
Fotoarbeiten und Digitaldruckprodukte sind das Kerngeschäft von Cewe. Das Unternehmen zeigt eine bemerkenswerte Sturmresistenz.
Ob Ferienreisen oder Familienfeste: Trotz Instagram und WhatsApp und allen andern Social-Media-Kanälen wollen schöne Erinnerungen nicht nur für einen kurzen Moment festgehalten werden, Krisenzeit hin oder her. Fotoarbeiten und Digitaldruckprodukte sind das Kerngeschäft von Cewe (Xetra: CWC; Kurs 89.20 €; Börsenwert: 662 Mio. €). Die Anfang Woche präsentierten Quartalszahlen zeigten eine bemerkenswerte Sturmresistenz des Unternehmens.
Cewe beliefert Konsumenten über den stationären Handel und über das Internet. 80% des Umsatzes werden mit Fotofinishing erzielt. Dahinter stehen über 2,4 Mrd. Fotos in 6,6 Mio. Fotobüchern und Fotogeschenkartikeln. Der Rest des Geschäfts entfällt auf kommerzielle Online-Druckangebote (Flyer, Plakate) und eine kleine Detailhandelssparte. 2019 betrug der Umsatz der in einundzwanzig Ländern Europas aktiven Gruppe 714,9 Mio. €. Die Ebit-Marge erreichte 8,1%.
Solider Jahresauftakt
Im ersten Quartal resultierte für Cewe ein Umsatzplus von 4,1% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dazu trug die höhere Nachfrage nach Fotobüchern bei, indem der Fotofinishing-Umsatz 10,8% zulegte. Der Betriebsgewinn (Ebit) der Gruppe erreichte 1,8 Mio. €. Das waren zwar 23% weniger als im Vorjahr, doch hatte das Startquartal zuvor in der Regel jeweils mit einem Verlust geendet. Im Rückgang machte sich die temporäre Schliessung von Filialen (–27,5% Umsatz) und die Zurückhaltung der kommerziellen Kunden (–10,5% nach gutem Start) bemerkbar.
Das zweite Quartal, die umsatzschwächste Periode der Gruppe, dürfte schlechter ausfallen als der Jahresauftakt. Mit der Wiederöffnung der Läden sollte aber Umsatz zurückkehren. Gemäss Mitteilung ist CEO Christian Friege überzeugt, «dass die per Post lieferbaren Online-Fotoprodukte Cewe gut durch die Krise tragen, bis der stationäre Einzelhandel zur Normalität zurückgefunden hat.» Eine Jahresprognose gibt es nicht.
Pluspunkt Dividende
Cewe ist solide aufgestellt und nach übereinstimmenden Analystenkommentaren auch so geführt. Die Eigenkapitalquote beträgt fast 48%. Aktionäre konnten sich in den letzten Jahren auf eine kontinuierliche Dividendensteigerung verlassen. Ob das auch 2020 möglich sein wird, ist offen. Die Ausschüttungspolitik dürfte den Kurs nach unten absichern.
Für die im SDax geführten Valoren gibt es Kaufempfehlungen etwa von den Wertschriftenhäusern Baader Helvea und Warburg Research. Die Kursziele bewegen sich zwischen 99 und 113 €. Nach dem jüngsten Rückschlag unter 90 € eröffnet sich so für die Cewe-Aktien im besten Fall ein Kurspotenzial von 25%.
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