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Expansion: Einem Geistesblitz verdankt der Chip-Hersteller SanDisk (SNDK/Nasdaq, 663/4$ am Donnerstag) seine Produkte.
Expansion: Einem Geistesblitz verdankt der Chip-Hersteller SanDisk (SNDK/Nasdaq, 663/4$ am Donnerstag) seine Produkte. Statt, wie einst üblich, Computerdaten auf einer rotierenden Diskette zu speichern, ermöglichen Chips als Flash-Speicher eine hoch komprimierte Datenspeicherung. Flash-Speicher haben den Vorteil, dass sie eine grosse Datenmenge auf kleinstem Raum ohne fremde Energiezufuhr speichern. Die Chips verfügen zudem über zahlreiche Schreib- und Lesefunktionen bei gleich bleibender Datenqualität. SanDisk entwickelt, produziert und vertreibt diese Flash-Speicher an Grosshersteller wie Intel, Samsung, IBM und Eastman Kodak. - Ein Viertel des Umsatzes generiert das in Kalifornien domizilierte Unternehmen im Einzelhandel. SanDisks drei Hauptprodukte umfassen Flash-Speicher für CD-Spieler und digitale Kameras, Disketten für PC und Multimedia-Karten für Mobiltelefone. SanDisks Verkäufe wuchsen in den vergangenen fünf Jahren dank schneller Produkteinnovation im Mittel 20% p.a. Das Unternehmen bietet seit kurzem auch einen Schutz vor Raubkopien, die die Unterhaltungsbranche jährlich Millionen von Dollars kosten. Eine Speicherkarte verhindert das unerlaubte Kopieren von Musik und Filmen und besitzt ein grosses Wachstumspotenzial. - Der Chief Executive Officer, Eli Harari, gründete das Unternehmen 1988 unter dem Namen SunDisk. Da es ständig mit Sun Microsystems verwechselt wurde, änderte er den Namen 1995 auf SanDisk und ging noch im selben Jahr an die Börse. Ebenfalls 1995 brachte SanDisk den kleinsten Typ einer Flash-Speicherkarte auf den Markt, worauf sich der Absatz 80% erhöhte. Damit schaffte das Unternehmen zum ersten Mal den Schritt in die Gewinnzone. - Das Wachstumspotenzial von Flash-Chips ist enorm. Auf Grund der zunehmenden Nachfrage nach elektronischen Konsumgütern mit integrierten Speicher-Chips ist sogar mit einem Bedarf zu rechnen, der das Angebot für eine gewisse Zeit übersteigen wird. SanDisk ist im Markt hervorragend positioniert, um von diesem Mangel zu profitieren. Das Unternehmen schätzt, dass es in den vergangenen Monaten lediglich 60% der Nachfrage an Flash-Chips decken konnte. Um die Produktionskapazität zu erhöhen, vereinbarte SanDisk mit Toshiba eine Zusammenarbeit. Die Gesellschaften investieren zusammen 700 Mio.$ in die Erweiterung der Produktionskapazitäten, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2001 zum Einsatz kommen sollen. - SanDisks Cash-flow reicht aus, um den zusätzlichen Kapazitätsausbau zu finanzieren. So sind Käufe weiterer Produktionsstätten durchaus denkbar. Der Angebotsmangel wird dazu beitragen, dass das Sinken der Margen wegen des Preisdrucks älterer Chips aufgefangen wird. Sollte später ein Preis auf die Marge drücken, ist SanDisk in der Lage, die hohe Marge durch Kostenreduktion aufrechtzuerhalten. - Die Börsenkapitalisierung von SanDisk beträgt 4,4 Mrd.$. 1999 erzielte das Unternehmen mit rund 550 Mitarbeitern einen Umsatz von 247 Mio.$ und einen Gewinn von 27 Mio.$. Die Bewertung der Aktien liegt mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 77 für 2000 (P/E 2001: 53) unter dem Industriedurchschnitt. Das geschätzte Gewinnwachstum von 37% ist auch im Branchenvergleich hoch. Trotz ausgezeichneter Aussichten litten auch die Valoren SanDisk unter der allgemeinen Verkaufswelle in Technologieaktien. Deshalb bietet die gegenwärtige Kursschwäche eine gute Einstiegsgelegenheit. Wegen der hohen Volatilität eignet sich eine Investition in diese Valoren nur für risikofähige Anleger.CD