Im Ausland steigt die Furcht vor den Folgen der erhöhten Inflation – Schweizer Konjunktur entwickelt sich robust – Notenbanken stützen
Es gehört zur vorweihnachtlichen Jahreszeit, dass Gefühle und Stimmungen das Handeln dominieren.
Es gehört zur vorweihnachtlichen Jahreszeit, dass Gefühle und Stimmungen das Handeln dominieren. Selbst hartgesottene Anleger lassen sich in dieser Phase von Emotionen leiten. Dieses Jahr stehen nicht Hoffnung und Zuversicht im Vordergrund. Es herrscht Krisenstimmung. An den wichtigsten Börsen sind die Aktienkurse erneut beträchtlich gefallen. Investoren sorgen sich nun auch noch vor einer hartnäckigen Inflation in den Industrieländern, abgesehen von dem drohenden Wirtschaftsabschwung und der schwelenden Krise des Finanzsystems. - Am Montag begannen in den USA, in der Schweiz und in der Eurozone die Auktionen von einmonatigen Liquiditätshilfen für den Dollar-Interbankenmarkt. Die in der bisherigen Wirtschaftsgeschichte einmalige Transaktion war vergangene Woche unter der Schirmherrschaft des Federal Reserve angekündigt worden. Sie ist als Vertrauensgeste in das durch Subprime-Ängste blockierte Herzstück der Kreditvergabe, nämlich die Geldausleihungen zwischen den Finanzinstituten, gedacht. Konkret soll mit den Milliardenspritzen ein Kollaps während des Jahresübergangs verhindert werden (vgl. Seite5). - Es handelt sich nicht um Schauaktionen. Die Lage ist ernst, die Zentralbanken sind besorgt. So beschlossen die Währungshüter in der Eurozone zusätzlich, Geld für 16 Tage (bis 4.Januar) auszuleihen. Der Mindestbietungssatz wurde auf 4,21% gesenkt. Wie in der Rettungsaktion Anfang August versprach die Europäische Zentralbank (EZB), alle Anfragen ab diesem Satz vollumfänglich zu bedienen.