In Lokalwährung bescheiden Hohe Renditen dank schwachem Franken
Staatsanleihen haben sich im vierten Quartal an den meisten Märkten bescheiden entwickelt.
Staatsanleihen haben sich im vierten Quartal an den meisten Märkten bescheiden entwickelt. Die höchste Wertsteigerung verzeichneten britische Obligationen (2,75%), gefolgt von den Titeln Australiens (1,96), Kanadas (1,06) und der USA (0,72). Einen Wertrückgang erlitten u.a. die Staatspapiere Tschechiens (–0,94%), Ungarns (–0,87) und Schwedens (–0,78). Anleihen der Eidgenossenschaft büssten 0,37% ein. - Am Dollarkapitalmarkt wurde der Zinsanstieg vom dritten Quartal in den letzten drei Monaten des Jahres teilweise korrigiert. Die Investoren rechneten mit Blick auf die restriktivere Geldpolitik der Notenbank Fed mit einer Konjunkturverlangsamung und nachlassenden langfristigen Inflationsrisiken. Die Zinskurve wurde horizontal, was auf eine neutrale Geldpolitik hindeutet: Die US-Konjunktur wurde geldpolitisch weder gebremst noch stimuliert. Per saldo stieg die Rendite von US-Staatsanleihen 2005 um 0,27 Prozentpunkte (Pp). - Im Fahrwasser der Dollarsätze zogen gegen Jahresende auch die Zinsen in Kontinentaleuropa leicht an. Die Euro- und die Frankenzinskurven flachten sich ebenfalls ab, aber in geringerem Ausmass als im Dollar. Denn wegen des Konjunkturrückstands blieben die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank expansiv. Per saldo gaben die Eurorenditen 2005 0,29 Pp nach, was auf eine skeptische Einschätzung der Eurozone durch die Investoren schliessen liess. Die Frankensätze sanken 0,31 Pp. Der Zinsrückgang am Pfundkapitalmarkt im vierten Quartal, der die Basis für die gute Performance der Papiere bildete, rief eine verstärkt inverse Zinskurve hervor. - Für die Renditen internationaler Obligationenanlagen in Franken spielt die Währung eine zentrale Rolle. Die Schweizer Valuta wertete sich im vierten Quartal zu den Hauptwährungen erneut ab oder blieb stabil. Ausnahmen waren der Yen, der australische Dollar und der Forint, die sich spürbar abwerteten. 2005 büsste der Franken – entgegen dem langfristigen Trend – zu allen Währungen ausser zur schwedischen Krone und zum Forint an Wert ein. Dies ist mit der deutlichen Konjunkturbeschleunigung in der Schweiz, die eine vermehrte Nachfrage nach Importgütern nach sich zog, sowie dem Ausbleiben grösserer geopolitischer Spannungen zu erklären. - Für den Ertrag in Franken für das vierte Quartal ergibt sich folgende Rangliste: Kanadische Obligationen rentierten 3,5, britische 2,47 und amerikanische 2,36%. Unter den Verlierern fanden sich die Papiere Ungarns (–1,96%), Japans (–1,77) und Schwedens (–1,68%). Ungeachtet der bescheidenen Ergebnisse im zweiten Halbjahr war die Rendite mancher Staatstitel in Franken gerechnet wegen der Schwäche der Schweizer Valuta sehr hoch. Kanadische Obligationen rentierten 29,39, amerikanische 19,45%. Es folgten Polen (17,28%), Australien (15,68) und Grossbritannien (12,19). Helvetische Obligationen warfen eine Rendite von 4,61% ab. - Vontobel Asset Management, Zürich