Indiens Finanzmärkte haben den Bombenanschlag weggesteckt
Die Anschlagserie in Mumbai, bei der am Dienstag gegen 200 Menschen ums Leben gekommen sind, hat den indischen Finanzmarkt nicht sonderlich beeindruckt.
Die Anschlagserie in Mumbai, bei der am Dienstag gegen 200 Menschen ums Leben gekommen sind, hat den indischen Finanzmarkt nicht sonderlich beeindruckt. Am Bondmarkt bewegte sich am Mittwoch kaum etwas, und die Landeswährung Rupie verzeichnete nur leichte Einbussen. An der Börse Mumbai wiederum setzte es – entgegen den Vermutungen vieler Beobachter – kräftige Kursgewinne ab. Der dreissig Standardwerte umfassende Sensitive-Index, kurz Sensex genannt, beendete die Sitzung mit einer Avance von fast 3% auf 10930. In den nachfolgenden beiden Handelstagen tendierte er im Sog der anziehenden Ölpreise schwächer und gab die Kursgewinne von Mittwoch mehr oder weniger preis. Gegenüber dem Vorwochenschlusskurs resultierte am Freitag ein Plus von 1,1%. - Es mag erstaunen, dass die indische Börse gegen einen solchen Terroranschlag sozusagen immun ist. Aber, so zynisch es womöglich klingen mag, Indiens Finanzwelt ist es sich gewohnt, mit dem Terrorrisiko nüchtern umzugehen statt in Panik zu verfallen. Denn in den vergangenen Jahren ist Mumbai als Finanzzentrum des Landes wiederholt Zielscheibe von – politisch höchst unterschiedlich motivierten – Anschlägen gewesen (vgl. Tabelle). Mehrheitlich hat die Börse dabei die Terrorereignisse vernachlässigt.