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Vor den Supermärkten in Peking bilden sich lange Schlangen trotz verlängerter Öffnungszeiten. Hamsterkäufe sind angesagt.
In Chinas Hafenmetropole Schanghai sind die etwa 26 Mio. Einwohner seit Wochen unter teils menschenunwürdigen Bedingungen in ihren Wohnungen eingesperrt. Nun wurden in vielen Stadtteilen ohne Vorwarnung in einer Nacht-und-Nebel-Aktion grüne Zäune um ganze Wohnblöcke installiert. Keiner soll die Häuser mehr verlassen können.
Doch das Leiden und die erbrachten Opfer seitens der Bevölkerung von Schanghai zeigen keine Wirkung: Am Sonntag wurden weitere 51 Covid-Todesfälle gemeldet, die höchste Zahl, seit die harten Anti-Covid-Massnahmen eingeführt wurden. Dabei verlaufen die meisten Ansteckungen asymptomatisch.
Das Lahmlegen der wirtschaftsstärksten Millionenmetropole Chinas und des nahen Jangtse-Deltas bringt die Wirtschaft des ganzen Landes nach und nach zum Stillstand. Mittlerweile haben 57 der 100 grössten Städte harte Coronarestriktionen ergriffen, viele weitere haben Massnahmen unterschiedlichen Härtegrades eingeführt. Das Transportwesen kollabiert nahezu. Auch auf globaler Ebene werden die wirtschaftlichen Folgen spürbar sein.
Peking vor Lockdown?
Nun droht der Hauptstadt der Volksrepublik dasselbe Schicksal wie Schanghai: Nach der Entdeckung von einigen Dutzend Coronainfektionen in Peking müssen sich seit Montag alle 3,5 Mio. Einwohner des grössten Stadtteils Chaoyang in drei Runden alle zwei Tage testen lassen. In dem Distrikt leben die meisten Ausländer. Viele Botschaften sind dort angesiedelt. Die Behörden warnen gleichzeitig, dass sich die Omikron-Subvariante schon seit einer Woche unentdeckt verbreitet habe.