Scheitern des Deals mit Julius Bär kostet EFG-Chef den Kopf
EFG-Hauptaktionär wechselt die Führung aus.

Ursprünglich sollten die Aktionäre Joe Strähle am Freitag zum Verwaltungsratspräsidenten wählen. Am Vorabend gab die Privatbankengruppe EFG International aber bekannt, Strähle sei zum neuen CEO ernannt worden. Dies für den überraschend abtretenden John Williamson. Der Zürcher Anwalt Niccolo Burki wurde zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt.
Der Meinungsumschwung ist mysteriös. Als ehemaliger Chef von Sarasin scheint Joe Strähle zwar prädestiniert, wieder eine Bank zu leiten. Aber glaubwürdig ist die Geschichte nicht. Gemäss einer zuverlässigen Quelle der FuW stand Williamson in Verhandlungen mit Julius Bär über einen Verkauf. Der Deal hätte für Bär-CEO Boris Collardi Probleme lösen können. Erstens sind etliche der von Merrill Lynch übernommenen Einheiten teuer und alleine nicht zu rentabilisieren. Zweitens käme den Bären die Temenos-Infrastruktur der EFG gelegen. Der Deal scheiterte offenbar am Nein der Mehrheitsaktionäre von EFG, der griechischstämmigen Familie Latsis. Sie fühlte sich anscheinend von Williamson schlecht vertreten, was diesen nun den Kopf kostete. Und auf die Schnelle bietet sich Strähle als Ersatz an. Weder Bär noch EFG gaben auf Anfrage der FuW einen Kommentar ab.
«Ich war in den letzten Tagen sehr beschäftigt», sagte der abtretende VRP Jean Pierre Cuoni schmunzelnd vor den wenigen Aktionären, die zur GV von EFG International gekommen waren und die meisten Anträge mit 99% Ja-Stimmen annahmen. Im Verlauf seiner Ansprache wiederholte Cuoni, was EFG mitgeteilt hatte: Es sei in der Zwischenzeit nach der Nomination Strähles entschieden worden, dass nun «der richtige Zeitpunkt gekommen sei, um eine neue Perspektive einzubringen und gleichzeitig ein wichtiges Element der Kontinuität zu wahren».
John Williamson habe den Wunsch geäussert, als CEO zurückzutreten. Williamson, der 2011 notfallmässig die Leitung der schlingernden Bank übernommen hatte, habe den Posten für eine beschränkte Zeit wahrnehmen wollen, erklärte dieser an der Generalversammlung. «Für mich ist das ein perfektes Ergebnis», sagte er zur Ernennung von Strähle. Williamson ist zum Vizepräsident des VR gewählt worden.
Die komplette Historie zu EFG International finden Sie hier.»
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