Kanadas Leitzins unverändert – S&P verwarnt Pfizer Dienstleistungssektor erfreut
Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen zeigt, dass es dem Sektor in der Eurozone gutgeht.
Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen zeigt, dass es dem Sektor in der Eurozone gutgeht. Der Index avancierte im Vergleich zum Vormonat 1,2 und erreichte 57,6. Auch der Einzelhandelsumsatz ist im Oktober höher ausgefallen: Er stieg 0,3% zum Vormonat. Deutsche zehnjährige Bundesanleihen bewegten sich jedoch kaum. Sie rentierten am Dienstag 3,67%. Die Marktteilnehmer dürften den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank am Donnerstag (erwartet werden plus 25 Basispunkte, Bp) und die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag abwarten. - Nachdem Ende letzter Woche in den USA der ISM-Index für das produzierende Gewerbe unter 50 gefallen war, wurde der Index für Dienstleistungen am Dienstag mit Spannung erwartet: Er erreichte überraschend hohe 58,9. Dagegen ist der Auftragseingang im Oktober kräftig gefallen. Die vom Arbeitsministerium publizierten Daten zur Produktivität und zu den Lohnstückkosten enttäuschten ebenfalls. Zehnjährige US-Treasuries rentierten leicht höher auf 4,45%. Ebenfalls am Dienstag eröffnete Kanadas Notenbank die «Zinswoche»: Sie beliess den Leitsatz auf 4,25%. - Am Primärmarkt verschulden sich munter altbekannte Topemittenten: Fannie Mae begab am Montag eine dreijährige Anleihe über 1 Mrd.$, die zu 51/8% verzinst wird. Letzte Woche klotzte Federal Home Loan Bank mit 4 Mrd.$ und zahlt dafür zehn Jahre lang einen Zins von 43/4%. Am Dienstag folgte eine Emission über 2 Mrd.$. Das zweijährige Papier trägt einen Coupon von 52/5%. Die Coupondifferenz zeigt die inverse US-Zinskurve. Wer sich in einer Hochzinswährung verschulden will, kann dies mit Toyota Finance Australia tun: Der Triple-A-Schuldner emittierte am Montag 645 Mio. austr.$. Der Titel läuft drei Jahre und wird zu 5,73% verzinst. - Die schwedische Stadshypotek begab am Montag eine siebenjährige besicherte Anleihe (Aaa/AAA) über 2 Mrd. Euro, die 33/4% Zins zahlt. Auch Citigroup (Aa1/AA–/AA+) erschien am Primärmarkt: Die US-Bank plazierte einen sechsjährigen Floater über 1,5 Mrd. Euro, der sich am Euribor plus 10 Bp orientiert. Der Ölkonzern BP (Aa1/AA+) emittierte 600 Mio. Euro für drei Jahre und bezahlt dafür einen Coupon von 33/4%. Die italienische Bank Monte dei Paschi Siena (Single-A) verschuldete sich für drei Jahre über 2 Mrd. Euro. Der Zins liegt 7,5 Bp über dem Euribor. Qatar Gas Transport (A+/A–) plant den Verkauf von Dollarbonds. Cemex will 1,5 Mrd.$ in Form von ewigen Anleihen begeben. In Euro wollen sich GECC, Danske Bank und Polen verschulden. - Im Junk-Bond-Segment erschien Chesapeake Energy (Ba2/BB) mit 600 Mio. Euro, die während zehn Jahren zu 61/4% verzinst werden. Argentinien stockte letzte Woche eine siebenjährige Anleihe von September 500 Mio.$ auf. Der Titel wird im Inland gehandelt und trägt einen Coupon von 7%. Brasilien vergrösserte das Volumen einer Verbindlichkeit: 750 Mio. Real kamen zu den 2,25 Mrd. vom September hinzu. Die Anleihe mit einem Coupon von 121/2% läuft sechzehn Jahre. Sie wird global gehandelt. Tropicana Entertainment (B) und Hanesbrands (Ba3) planen Emissionen. - Zürcher Kantonalbank (ZKB) kann sich mit zwei Ratings schmücken: Neben Standard & Poor’s (S&P) bewertet nun auch Moody’s ZKB, und zwar ebenfalls mit der höchstmöglichen Bonität (vgl. Seite5). Weniger erfreulich sieht es für einen anderen Triple-A-Schuldner aus: S&P hat das Rating von Pfizer mit einem negativen Ausblick versehen. Die Agentur befürchtet, dass der Pharmakonzern risikoreiche Übernahmen ins Auge fassen könnte (vgl. Seite33). Freundlich ist Moody’s Thyssen-Krupp gesinnt und versieht die Bonität (Baa2) mit einem positiven Ausblick.