Künftig 55,8 Mio. Aktien der neuen Swiss Airline
Die am Montag zwischen Politik und Wirtschaft beschlossene Rekapitalisierung der Crossair plus (oder wie die neue Airline dann heissen wird) nimmt konkrete Formen an.
Die am Montag zwischen Politik und Wirtschaft beschlossene Rekapitalisierung der Crossair plus (oder wie die neue Airline dann heissen wird) nimmt konkrete Formen an. So hat der noch amtierende Verwaltungsrat der Crossair beschlossen, der ausserordentlichen Generalversammlung vom 6. Dezember folgende Massnahmen zu beantragen: Die 120000 Genussscheine ohne Nennwert sollen im Verhältnis 1:2 in Namenaktien à 250 Fr. umgetauscht werden. Die Zahl der Aktien steigt dadurch von 1,314 auf 1,374 Mio. Im Rahmen des vom Bund, von den Kantonen und der Wirtschaft beschlossenen Finanzierungspakets sollen neu 9,79 Mio. Namenaktien à 250 Fr. ausgegeben werden. Des weiteren sollen die Titel 1:5 gesplittet werden, sodass sich das auf 2790 Mio.Fr. erhöhte Aktienkapital künftig aus 55,8 Mio. Aktien à 50 Fr. nominal zusammensetzt. - Den bisherigen Aktionären und Inhabern von Genussscheinen der Crossair wird im Rahmen der Kapitalaufstockung angeboten, nach Massgabe ihrer bisherigen Beteiligung neue Aktien zum Preis von 280 Fr. zu zeichnen. Das ist jener Preis, den die Grossbanken UBS und CS Group für den Erwerb von 70,4% der Crossair-Aktien aus dem Besitz der SAirGroup bezahlt haben. Crossair Namen notierten am Freitag 315 Fr. - Die nicht von den bisherigen Aktionären und GS-Inhabern bezogenen Aktien werden von den nun bekanntgegebenen «Sponsoren» der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und von privater Seite ebenfalls zu 280 Fr. gezeichnet. Diese Aktionäre haben sich verpflichtet, die Aktien während mindestens zwölf Monaten zu halten (Verkaufssperrfrist). Die Titel sollen zum Zeitpunkt der Emission zu 30% liberiert und anschliessend, voraussichtlich bis spätestens Ende März 2002, schrittweise vollständig einbezahlt werden. Dieses Vorgehen ist wie eine Sicherheit, dass nicht in den ersten Monaten zu viel Geld «verbrannt» wird. - Das neue Aktionariat unterscheidet sich erheblich vom bisherigen. War vormals die SAirGroup mit 70,4% Mehrheitsaktionär, waren das nach dem Einstieg der Grossbanken die UBS und die CS Group. Neu wird der Bund mit 19,3% grösster Aktionär sein, gefolgt vom Duo UBS/CS Group mit 11,4%, dem Kanton Zürich mit mit 9,6% und Privatinvestor Walter Haefner mit 7%. Die öffentliche Hand wird künftig rund ein Drittel der Aktien halten, die Publikumsgesellschaften zusammen rund 40%. Da Crossair plus erst im Jahr 2004 mit schwarzen Zahlen rechnet, können die Aktionäre mindestens drei Jahre lang keine Dividendenzahlung erwarten. Der Reiz, Crossair-plusAktien zu erwerben, ist aus heutiger Sicht minimal. Zu hoch sind die Risiken, zu vieles ist noch in der Schwebe – allen Anstrengungen zum Trotz.PS