Konglomerat oder nicht?
Oerlikon steht noch immer mitten in einer Phase der Umstrukturierung.
Oerlikon steht noch immer mitten in einer Phase der Umstrukturierung. Die einstige Unaxis wird von ursprünglich acht auf drei Sparten reduziert. Die Integration von Saurer ist noch nicht beendet. Verwaltungsratspräsident Georg Stumpf rechnet mit dem Abschluss der noch laufenden Arbeiten im Jahr 2008. Bisher ging «Finanz und Wirtschaft» davon aus, dass die einzelnen Tochtergesellschaften nach dem Holding-Modell geführt werden sollen – also unter einheitlichem Dach, jedoch mit grösstmöglicher unternehmerischer Freiheit der einzelnen Sparten. Stumpf relativiert im Gespräch dieses Konglomeratskonzept: Aus seiner Sicht strebt Oerlikon eine starke vertikale Integration an. - Offenbar noch nicht entschieden ist, wie allenfalls Sulzer, die von Victory gekaufte M+W Zander oder ein Akquisitionskandidat wie BOC Edwards in den Konzern eingebracht werden könnten und wie daraus, mit Blick auf die Investoren, ein Mehrwert nach dem Muster von Saurer erzielt werden könnte. Die bereitstehenden Mittel von rund 2 Mrd. Fr. würden eine Akquisition in der Grössenordnung um 6 Mrd. Fr. ermöglichen. Keine weiteren Zukäufe vorausgesetzt, rechnen wir für das laufende Jahr mit einem Gewinn um 400 Mio. Fr. oder 28Fr. je Namenaktie. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis 22 signalisiert, dass die Börse bereits mit einer Integration von M+W Zander oder Sulzer rechnet. Einstweilen erwarten wir von der Unternehmensleitung weitere operative Fortschritte und mehr Transparenz. Das wird spätestens am 28.August im Rahmen der Publikation der Halbjahresergebnisse überprüfbar sein. DH