KPN baut um
KPN Telecom (Niederlande) und Belgacom (Belgien) planen umfangreiche Stellenkürzungen.
KPN Telecom (Niederlande) und Belgacom (Belgien) planen umfangreiche Stellenkürzungen. Am härtesten setzt KPN den Rotstift an. In den Niederlanden droht die grösste Entlassungswelle seit der Fokker-Pleite 1996. KPN-Chef Paul Smits, der am 1. November von Ad Scheepbouwer abgelöst wird, kündigte an, dass noch in diesem und im nächsten Jahr 4800 Stellen in der niederländischen Organisation gestrichen werden müssen. Insgesamt soll die Stellenzahl von über 40000 um 8000 sinken. Rund 2000 Temporärmitarbeiter haben den Konzern bereits verlassen. - KPN-Telecom will mit Hilfe des drastischen Stellenabbaus ab 2003 jährlich 700 Mio. Euro (1 Mrd.Fr.) sparen und somit die Rentabilität des Unternehmens erhöhen. Das ist notwendig, weil KPN den hohen Schuldenberg von über 22 Mrd. Euro schnell reduzieren muss, um überleben zu können. Die Gesellschaft schlitterte im vergangenen Jahr in die Schuldenfalle, weil Milliarden für den Erwerb von E-Plus in Deutschland und den Kauf teurer UMTS-Mobilfunklizenzen ausgegeben wurden. Total wandte KPN dafür 18 Mrd. Euro auf. Die Gewerkschaften drängen auf einen Sozialplan. Ob das gelingt, ist fraglich, weil das Unternehmen knapp bei Kasse ist. Im Falle von Belgacom stehen 3000 bis 4000 Stellen zur Disposition. Eine Fusion mit KPN Telecom war im September nach mehr als dreimonatigen Verhandlungen gescheitert. - Die Anleger reagierten günstig auf die Ankündigung, dass die Reorganisation von KPN Telecom jetzt schneller durchgeführt wird als erwartet. Von der anlaufenden Sanierung profitieren auch die Titel des Gemeinschaftsunternehmens KPNQwest. Beide Titel bieten sich auf dem gedrückten Kursniveau zum Kauf an.Htz