Der Konflikt in der Ukraine beherrscht rund um die Welt die Schlagzeilen, mit Grund. Das geopolitische Gleichgewicht schwankt. Betrachtet man das Geschehen ganz isoliert aus Sicht der Aktienmärkte, wird schnell klar, dass Kriege und Terroranschläge – wenn überhaupt – nur kurzfristig einen grösseren Einfluss auf die Kurse haben. In der Regel sind solche Ereignisse gar Kaufgelegenheiten.
Im Durchschnitt 5% bis zum Tief
Doch der Reihe nach. Gemäss einer Auswertung des US-Researchhauses LPL fiel die Reaktion auf die 21 einschneidendsten kriegerischen und terroristischen Ereignisse seit Pearl Harbor am Tag des Konfliktanfangs mit einem durchschnittlichen Minus von 1,2% bescheiden aus. Bis zum Tiefpunkt verlor der Markt im Schnitt 5%, zum Tief dauerte es 22 Tage und bis alle Verluste wettgemacht wurden nur 47 Tage.
Die deutlichsten Folgen hatte die Invasion von Kuwait durch den Irak 1990. Damals fielen die Kurse am Angriffstag 1,1%, danach dauerte es 71 Tage bis zum Tiefpunkt, der 16,9% unter dem Ausgangsniveau lag, und dann insgesamt 189 Tage bis zur Erholung. Nach dem Terroranschlag im September 2001 in New York sanken die Kurse insgesamt 11,9%. Der Markt brauchte jedoch nur 31 Tage, um das wettzumachen.
Ukraine ist nicht anders
Wie ist die Lage dieses Mal einzuschätzen, wollen Sie sicher wissen. Die Aktienmärkte sind insgesamt volatil , auch ohne den Ukrainekonflikt. Unsicherheit an mehreren Fronten prägt das Geschehen. Deshalb kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Märkte bei weiterer Eskalation zunächst mit recht deutlichen Kursabgaben reagieren. Doch wer langfristig denkt, wird seine Aktienpositionen dann nicht verkaufen und wie so oft das Kursgewitter für Zukäufe nutzen.
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Krieg und Frieden
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