Kurskapriolen in QXL.com – Pearson profitieren von Fernseh-Fusion Anleger nutzen Kursrückschläge für Käufe
Die heftige Kurskorrektur in den Technologietiteln zu Wochenbeginn hat die Zuversicht der Anleger nur vorübergehend getrübt.
Die heftige Kurskorrektur in den Technologietiteln zu Wochenbeginn hat die Zuversicht der Anleger nur vorübergehend getrübt. Ab Donnerstag standen sie bereits wieder auf der Käuferseite und nutzten die durchwegs tiefen Notierungen der High-tech-Werte zu Anschlusskäufen. Der FTSE-100-Index schloss am Freitag auf 6569,9. Gegenüber der Vorwoche entspricht das einer Avance von 0,5%. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen bildete sich im Wochenvergleich um 7 Basispunkte auf 5,17% zurück. - Mitte Woche geschah in London, was nicht passieren darf: Die Börse war lahmgelegt. Wegen einer Computerpanne war es den Verantwortlichen während acht Stunden nicht möglich, den Handel aufzunehmen. Dabei hätten die Anleger nach dem volatilen Vortag an den US-Aktienmärkten grossen Handlungsbedarf gehabt. Zudem war der 5.April für die Briten der letztmögliche Termin, für die laufende Periode steuerbefreite Anlagen zu tätigen. Zur Bewältigung der Auftragsflut – Discountbroker konnten nur telefonische Aufträge verarbeiten – wurde der Handel bis 20 Uhr verlängert. - Ab Donnerstag normalisierte sich das Geschehen an der Börse, was auch für den Technologiebereich der Fall war. Das grösste Comeback erlebten QXL.com (+73,8% auf 598p), die sich am Donnerstag vorübergehend verdoppelten, nachdem das US-Brokerhaus SG Cowen die Titel mit einem Zweijahreskursziel von 4400p (!) zum Kauf empfohlen hatte. Die Aktien des Online-Auktionshauses dürften volatil bleiben. Nächste Woche läuft die Verkaufssperrfrist der Firmeninsider ab, was die Anzahl ausstehender Aktien um 20% erhöhen könnte. - Die Erholung der Nasdaq-Titel trieb auch das Aufholrally der britischen Technologietitel. Baltimore Technologies (+1,6% auf 8738p), Psion (+4,6% auf 4353p) und ARM Holdings (+4,2% auf 3950p) machten am Donnerstag und Freitag verlorenes Terrain gut. Chip-Desiger ARM veröffentlicht am Montag sein Quartalsergebnis. Merrill Lynch rechnet mit einem Umsatzanstieg von 63% sowie einem 88% höheren Gewinn. - Höher aus dem Markt gingen Pearson (+6,4% auf 2321p), nachdem der Verlag die Fusion mit CLT-Ufa zum grössten unabhängigen Medienkonzern Europas bekannt gegeben hatte. Die gemeinsame Fernseh- und Produktionsfirma ist eine ideale Plattform für Pearsons Projekte (vgl. Seite 42). ABN Amro empfiehlt Pearson bis 2400p zum Kauf. Von der Fusion profitierten Carlton Communications (–1,1% auf 752p), die Morgan Stanley mit einem Kursziel von 786p auf der Empfehlungsliste führt. Fester notierten am Freitag die Titel Freeserve (–1,9% auf 487,5p), dem zu 80% von Dixons (–1,1% auf 287p) kontrollierten Internet-Serviceprovider. Offenbar erwägt BT (–3,6% auf 1133p) eine Übernahme. - Am nächsten Dienstag wird der Einzelhändler Debenhams seinen Semesterausweis präsentieren. Gleichentags veröffentlicht die führende Supermarktkette Tesco ihren Jahresbericht. VM