Kwacha
Neidvoll richtet sich der Blick von Athen, Lissabon oder Madrid nach Lilongwe.
Neidvoll richtet sich der Blick von Athen, Lissabon oder Madrid nach Lilongwe. Denn: Am 7. Mai hat die Reserve Bank of Malawi die Anbindung der Kwacha (heisst: Morgenröte, Aufbruch) an den Dollar gekappt. Der Wechselkurs stürzte sofort von 165 auf 253 Kwacha je Dollar ab und steht nun um 246. Malawi ist zwar auf dem Weltmarkt ein beachtlicher Anbieter vor allem von Tabak – hier ein Auktionshaus in der Wirtschaftsmetropole Blantyre –, daneben von Tee, Zuckerrohr und einigen Bodenschätzen, doch die Einfuhren wuchsen wegen der Überbewertung in den vergangenen Jahren rascher als die Ausfuhren; das südostafrikanische Land verarmte. Die Abwertung eröffnet die Chance, dass die Nachfrage nach teurer gewordenen Importgütern sinkt und dafür einheimische Anbieter zum Zug kommen. Die Leistungsbilanz müsste erfahrungsgemäss binnen etwa einem Jahr von Rot auf Schwarz drehen. Zudem dürfte die Regierung leichter Hilfsgelder vom Internationalen Währungsfonds erhalten. Eine Kwacha ist eingeteilt in 100 Tambala (heisst: Hahn). Vielleicht müsste man mal Hähne nach Athen tragen. MR