LafargeHolcim und Sunrise
Wer in einem Seitwertsmarkt kurzfristige Trends bewirtschaften will, steht im Gegenwind.
Zu LafargeHolcim hatten wir uns am 12. Juli zu Kursen um 43.63 Fr. letztmals geäussert und meinten, dass die Aktie die nächsten drei Monate in Höhen um 49 Fr. steigen werde. Sie stieg dann sogar etwas schneller und etwas höher.
Da kommen wir zu einem wichtigen Punkt: Mit Markttechnik lassen sich Art und Verfassung einer Aktie bzw. eines Marktes bestimmen – quasi, wie gut das Substrat für das Fortbestehen oder die Entwicklung eines neuen Trends ist. Für einen neuen Verlauf braucht es jedoch einen Initiator. Aussagen zur Dauer einer Bewegung sind deshalb fehleranfällig. Hinzu kommt, dass ein Trend nicht linear verläuft. Mit der letzten Situationsbewertung dürfen wir deshalb zufrieden sein.
Time-out
Zurzeit befindet sich der Titel in einer Korrektur, die sich auf den Kursanstieg bis Ende August bezieht. Ein Drittel bis die Hälfte des dazwischen aufgelaufenen Gewinns steht deshalb jetzt unmittelbar zur Disposition. Das ist an sich eine vollkommen unverdächtige Entwicklung, wegen der Art der Kursbewegung mitunter aber eine Herausforderung. LHN nimmt sich momentan ein Time-out. In wenigen Wochen ist die Situation – dann mit mutmasslich positivem Befund – nochmals zu beurteilen.
Warten lohnt sich
Das Kursbild von Sunrise hat mit vielen Aktien eines gemeinsam: Der Kurs befindet sich vor einem massiven Widerstandsband. Speziell bei optisch gut erkennbaren Bändern ist das eine Quasi-Garantie, dass das Geschehen zumindest kurzfristig volatiler wird. Zuerst wird der Status quo antizipiert, nämlich, dass höhere Preise nicht standhaft sind. Das löst Verkäufe aus, was wiederum Ängste schürt, nun sei tatsächlich wieder der Anfang vom Ende gekommen. Eine Chance, diesem Mechanismus zu entgehen, gibt es praktisch nicht – das ist pure Mechanik. Anspruchsvoller und strategisch interessanter ist die Expertise, wie nachhaltig der Kursrückgang werden kann. Da kommt es auf die technische Stärke an.
Die Daten sind nicht eindeutig, v. a. weil die Kurshistorie nur sechzehn Monate zurückreicht. Mehrheitlich gehen die Hinweise allerdings dahin, dass der Kursrückgang der letzten zwei Wochen mit einer steigenden Schwankungsbreite, aber keinem längerfristigen neuen Abwärtstrend zu tun hat. Sofern gegenüber temporären Kursverlusten bis 62/61 Fr. keine Überempfindlichkeit besteht, gibt’s bei Sunrise keinen (negativen) Handlungsbedarf.
Weshalb das alles einfach klingt, in der Praxis aber sehr viel schwieriger ist? Aus strategischer Sicht befinden sich die Indizes seit Ende April in einem Seitwärtsmarkt. Wer nun hingeht und innerhalb dieses Marktes kurzfristige Trends bewirtschaften will, steht naturgemäss im Gegenwind. Auch wenn einem bei niedrigsten Renditen das Warten schwerfällt.
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