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Energie aus Alaska: Im US-Bundesstaat hat die Biden-Regierung einst weitere Förderung untersagt. Die Branche ist skeptisch.
Die USA ziehen die Schrauben weiter an. Russland wurde nach dem Angriff auf die Ukraine bereits weitgehend vom Welthandel abgeschnitten. Nun hat US-Präsident Joe Biden am Dienstag angekündigt auch Russlands wichtigste Exporte – Öl und Gas – mit einem Boykott zu belegen. Viele europäische Partner, allen voran Deutschland, ziehen dabei nicht mit. Den alten Kontinent würde ein Boykott ungemein härter treffen, ist er doch stark vom weltweit drittgrössten Ölproduzenten und zweitgrössten Gasförderer Russland abhängig.
Doch bereits sind die Benzin- und die Gaspreise in Europa und den USA auf Rekordhochs gestiegen. Denn das Ölembargo ist zu guten Teilen schon Realität. Westliche Energieunternehmen haben sich wegen Reputations- und Geschäftsrisiken aus Russland zurückgezogen. Michael Tran, Energiestratege bei Royal Bank of Canada, sagt, auf dem globalen Ölmarkt herrsche regelrecht Panik. Es werde jedes Fass gekauft, das ausserhalb Russlands zu haben sei, und gehortet. Ein Ende der Preisrally sei nicht in Sicht.
Die Schweiz ist abhängig
Auch die Regierungen des Westens sind fieberhaft dabei, Alternativen zu finden. Europa importiert 60% des russischen Rohöls. Besonders die deutsche und die italienische Wirtschaft laufen nicht ohne russisches Gas. Auch die Schweiz erhält knapp die Hälfte ihres Gases aus Russland. Laut Matteo Cominetta, Ökonom beim Vermögensverwalter Barings, würden die Rohstoffe rund 40% des russischen Staatshaushalts finanzieren.