Leistungsbilanz ist keine ZielgrösseLeistungsbilanzsalden sind zwar wichtige Indikatoren, doch sie steuern zu wollen – etwa in der EU –, wäre ineffizient. Am Ursprung von Fehlentwicklungen standen ein Mangel an wirtschaftspolitischer Glaubwürdigkeit und ein Versagen der Finanzmärkte. Dirk Niepelt
Vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise haben die Länder der Europäischen Union nicht nur den Stabilitäts- und Wachstumspakt reformiert, sondern ihn auch um ein gesamtwirtschaftliches Überwachungsverfahren ergänzt.
Vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise haben die Länder der Europäischen Union nicht nur den Stabilitäts- und Wachstumspakt reformiert, sondern ihn auch um ein gesamtwirtschaftliches Überwachungsverfahren ergänzt. Ziel dieses Verfahrens ist es, wirtschaftliche Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen, um Massnahmen zu ihrem Abbau ergreifen zu können. Besonderes Augenmerk soll dabei auf Leistungsbilanzdefizite und -überschüsse gelegt werden. Dies wird mit dem Argument begründet, dass es ohne Defizite in der Peripherie, die durch Überschüsse in anderen EU-Ländern finanziert wurden, gar nie zu Konsum- und Immobilienbooms und dem anschliessenden Kollaps gekommen wäre.