Lenovo verzwölffacht den Gewinn
Die Restrukturierung zeitigt erste Erfolge: Der chinesische Computerhersteller Lenovo hat den Gewinn im zurückliegenden Quartal mehr als verzwölffacht.
Die Restrukturierung zeitigt erste Erfolge: Der chinesische Computerhersteller Lenovo hat den Gewinn im zurückliegenden Quartal mehr als verzwölffacht. Das Ergebnis stieg von 5,2 auf 66,8 Mio.$. Ohne die Restrukturierungskosten von 44,8 Mio.$ wäre das Resultat noch besser ausgefallen. Der Vorsteuergewinn lag mit 78 Mio.$ 425% über dem Vorjahresergebnis. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 0.74$ (2006: 0.06$). Der Umsatz erhöhte sich 13% auf 3,9 Mrd.$. Mit diesem Leistungsausweis übertraf der nach Dell und Hewlett-Packard weltweit drittgrösste PC-Produzent die Konsensschätzung bei weitem; die Analysten hatten einen Quartalsgewinn von durchschnittlich 20,4 Mio.$ vorhergesagt. Am Aktienmarkt Hongkong rückten Lenovo am Freitag 2% auf 5.20 HK-$ vor. Seit Jahresbeginn haben sie sich 64,6% verteuert. - CEO William Amelio, der von Dell zu Lenovo gestossen war, will die Umstrukturierung vorantreiben und die Kostenstruktur weiter verbessern. Noch im laufenden Geschäftjahr sollen 1440 Stellen abgebaut und 750 Arbeitsplätze in Schwellenländer wie Indien und China ausgelagert werden. Lenovo hatte vor zwei Jahren die PC-Sparte des IT-Konzerns IBM übernommen und den Geschäftshauptsitz hernach in die Vereinigten Staaten verlagert. - Weltweit hat Lenovo im zweiten Quartal die Anzahl ausgelieferter Computer um 22% erhöht. Damit ist die chinesische Gesellschaft stärker gewachsen als der Branchendurchschnitt. Das Marktforschungsinstitut IDC etwa prognostiziert für den PC-Markt ein Wachstum von 12% auf 256,7 Mio. Computer in diesem Jahr. Terrain gutgemacht haben die Chinesen vor allem auf dem US-Absatzmarkt. Die Verkaufszahlen wurden da 15% gesteigert. In Asien und China, wo Lenovo bereits Marktführer ist, wurde der Marktanteil weiter ausgebaut. - Mehrere Brokerhäuser haben nach dem überzeugenden Leistungsausweis ihre Empfehlung oder das Kursziel für Lenovo erhöht. Goldman Sachs beispielsweise gibt neu ein Kursziel von 5.20 HK-$ an, nach 3.50 HK-$ zuvor. Citigroup sieht die Titel gar auf 6.50 HK-$ steigen. Dazu bedarf es allerdings weiterer Fortschritte in der Rentabilität. Die Bruttomarge verbesserte sich zwar in den vergangen drei Monaten von 14,3 auf 14,9%. Für die zweite Jahreshälfte sind aber höhere Stückpreise für PC-Komponenten zu erwarten. So stieg allein der Preis für Speicherchips in der ersten Julihälfte 20%. TP