Leserbriefe
Deutsche Steuern Die deutsche Politik sollte für die Kapitalanlagekultur mehr Spürsinn entwickeln.
Deutsche Steuern
Die deutsche Politik sollte für die Kapitalanlagekultur mehr Spürsinn entwickeln. Erinnert sei an den Plan eines früheren Finanzministers, der nicht nur Gewinne von Firmen, sondern auch ihre Schuldzinsen versteuern wollte. Wie kann eigentlich begründet werden, dass bereits versteuertes Geld bei der Anlage wieder versteuert werden muss? Treffend bemerkte 2008 der Sozialethiker und Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels: «Der Staat greift so stark in das Recht auf Privateigentum ein, das Recht, das die Freiheit verbürgt, dass viele Bürger nach Auswegen sinnen.» Der Staat selbst scheut sich nicht vor Rechtsbrüchen, wie die Eurokrise zeigt. Was unternimmt der Staat gegen Schwarzarbeit? Erinnert sei an die beiden Wirtschaftsnobelpreisträger William Vickrey und James Mirrlees von 1996. Von ihnen könnten vielleicht Anregungen gewonnen werden, wie ein Staat sein Steuersystem gestalten muss. Natürlich ist dies anspruchsvoller als reine Umverteilung. Nachgedacht werden sollte darüber, wer die wichtigsten Geldgeber und die eigentlichen Risikoträger der Wirtschaft sind. Helmut Hirtz, München