Leserbriefe
Zweite Säule FuW Nr.
Zweite Säule
FuW Nr. 96 vom 5. Dezember Der schiefe Turm von Pisa ist ein einzigartiges und gleichermassen wunderschönes Bauwerk, dient aber nicht unbedingt als Vorbild für unser einst so stabiles Dreisäulenvorsorgemodell. Die zweite Säule lebt heute über ihre Verhältnisse und entwickelt sich mehr und mehr vom Kapitaldeckungsverfahren hin zum Umlageverfahren. Dies ist gefährlicher Sprengstoff für den Generationenvertrag und gefährdet sowohl die Nachhaltigkeit wie auch die grundsätzliche Stabilität unserer Altersvorsorge. Die Dreiecksdiskussionen «mehr arbeiten, mehr einbezahlen oder weniger bekommen» drehen sich seit Jahren im Kreis. An einem statischen Rentenalter weiterhin festzuhalten, sehe ich nicht als das beste Modell. Viel fairer und ausgewogener wäre das Lebensarbeitszeitmodell. Dies würde auch dem körperlichen Verschleiss vieler Handwerker Rechnung tragen, sodass diese Arbeitnehmer, die im Vergleich zu einem Akademiker sehr früh ins Erwerbsleben einsteigen, auch mit einem niedrigeren Alter in Rente gehen. Dies würde gleichzeitig dazu führen, dass mit dem Eintritt ins Erwerbsleben auch das Sparen für die zweite Säule automatisch verknüpft ist. Drittens muss der Umwandlungssatz zwingend so angepasst werden, dass keine Umverteilung mehr von Jung zu Alt stattfindet und die geneigte zweite Säule wieder senkrecht dasteht. Dies ist nicht mehr und nicht weniger als ein Gebot der Fairness und die simple Einhaltung des Modells des Kapitaldeckungsverfahrens. Pascal merz, Sursee