Management-buyout für Metall- und Plastikbereich – Operativ wieder in Gewinnzone – Aktien bleiben riskant
Die auf Glasfaser- und Glasfaserkabelausrüstung spezialisierte Nextrom findet den Weg zurück zur Profitabilität – ausgerechnet in einer Zeit, in der die gesamte Branche notorisch leidet.
Die auf Glasfaser- und Glasfaserkabelausrüstung spezialisierte Nextrom findet den Weg zurück zur Profitabilität – ausgerechnet in einer Zeit, in der die gesamte Branche notorisch leidet. Dass Nextrom sich den Problemen der grossen Glasfaserkonzerne zu entziehen vermag, führt Chief Executive Officer (CEO) Jouni Heinonen auf die breite Kundenbasis zurück. Nur 40% der Verkäufe verteilen sich auf Kunden wie Corning, Lucent, Alcatel und Pirelli. Der Erfolgsausweis der ersten sechs Monate ist beachtlich: Der Betriebsgewinn (Ebit) stieg auf über 20 Mio. Fr. – nach einem Verlust von 3 Mio. Fr. im Vorjahr. 21 Mio. Fr. stammten allein vom Glasfaserbereich, dessen operative Marge gut 16% beträgt. Nextrom schaffte nach einer Durststrecke von drei Jahren mit 11,4 (i.V. –11,9) Mio. Fr. die Rückkehr in den Gewinnbereich. - Im Zuge der Neuausrichtung auf das Glasfasergeschäft löst das Unternehmen ein offenes Versprechen ein. Für den Bereich Metalldraht- und Plastikröhren wurde zusammen mit dem Kader ein Vertrag (Management buyout; MBO) über 39 Mio. Fr. unterzeichnet. Bis zum definitiven Abschluss per Oktober 2001 fliessen Nextrom zwischen 14 und 18 Mio. Fr. in die Kasse. Je nach dem, wie sich der Geschäftsgang der neuen Gesellschaft unter dem Namen Maillefer für dieses Jahr entwickelt, würden 2002 weitere 5,4 Mio. Fr. (Earn-out-Klausel) fällig. Mit dem Verkauf gehen Vermögenswerte von 90 Mio. Fr. (Produktionsanlagen in Ecublens und Finnland) sowie Schulden von 45 Mio. Fr. an die neuen Eigentümer über. Neben dem Maillefer-Management hält die Privateequity-Gesellschaft Argos Soditic das wohl grösste Aktienpaket. Erstaunlicherweise hält auch Nextrom noch rund 20% der Aktien. Heinonen bezeichnet das Engagement als Finanzinvestition. Der Bereich erreichte im ersten Semester immerhin eine operative Marge von über 7%. Zusätzlich erhofft er sich, Erfahrungen für das eigene, noch im Aufbau befindliche Service-Geschäft zu sammeln. - Der Auftragseingang im Glasfaserbereich von 165 Mio. Fr. (+77%) stimmt zuversichtlich. Nextrom rechnet mit einem ähnlichen Geschäftsgang im zweiten Semester. Das MBO wird das Ergebnis mit 6 bis 10 Mio. Fr. negativ beeinflussen Zudem stehen für die restlichen zum Verkauf stehenden Sparten Restrukturierungskosten von rund 3 Mio. Fr. an. «Finanz und Wirtschaft» schätzt den Gewinn auf 5 Mio. Fr. bzw. 10 Fr. je Inhaberaktie. Daraus resultiert ein Kurs-Gewinn-Verhältnis 2001 von 15. Im Vergleich zu anderen Kabelherstellern wie Dätwyler und Huber+Suhner sind die Titel auch nach dem Kurssprung vom Freitag (+21%) fair bewertet. Einem Engagement haftet das Risiko der zum Verkauf stehenden Produktionsanlagen in Mailand und Toronto an. Heinonen liess durchblicken, dass noch in diesem Jahr mit einem Abschluss gerechnet wird. Ro