Medien Erneut attraktiv
Nach einem rasanten Kursanstieg in den Monaten November bis Februar sind die Medientitel im März an das Ende der Fahnenstange gestossen.
Nach einem rasanten Kursanstieg in den Monaten November bis Februar sind die Medientitel im März an das Ende der Fahnenstange gestossen. Seither haben sie in stetigem Abwärtstrend einen guten Teil der Gewinne wieder hergeben müssen. Diese Woche ist nun neuer Wind in die Medienlandschaft gekommen. Die verhältnismässig günstigen Kurse und eine grosse Fusion machten den Sektor wieder für Käufe attraktiv. Zwar büsste der Stoxx Branchenindex Medien im Wochenvergleich bis Freitag (Stand 17 Uhr) 2,3% auf 615,4 ein. Doch lag der Index zur Wochenmitte auf einem wesentlich tieferen Stand von unter 530. - Ausgelöst wurde das Kursrally von der Fusion zwischen dem TV-Bereich des britischen Multimedia-Riesen Pearson (+5,9% auf 2310 p) und der luxemburgischen Fernsehgruppe CLT-Ufa (+16,7% auf 150 ). Mit dem Zusammenschluss beider Unternehmen entsteht der grösste TV-Konzern Europas. Das neue Unternehmen, das mit 20 Mrd. bewertet wird, hat ein Umsatzpotenzial von jährlich 4 Mrd. (vgl. S. 42). - Im Zuge der wieder erwachten Branchendynamik gewannen auch die meisten übrigen Medientitel. Die Aktien der französischen Pay-TV Gesellschaft Canal Plus stiegen 1,1% auf 232.50 , die Titel von Spaniens grösstem Pay-TV Sender Sogecable legten 2,6% auf 49.39 zu. In Holland verloren United Pan-Europe Communications (UPC) 0,9% auf 48.40 . Europas zweitgrösste Kabelfernsehgesellschaft hat im vergangenen Monat die SBS Broadcasting für 2,9 Mrd. gekauft. SBS betreibt Sendestationen in West- und Osteuropa, ist jedoch nur in den USA kotiert. - Interessanten Gesprächsstoff lieferte auch die British Sky Broadcasting Group (BSkyB) (+3,4% auf 1716p). Vivendi, die Besitzerin von Canal Plus, befindet sich in reger Diskussion mit dem australischen Medienzar Rupert Murdoch, dem Hauptaktionär von BSkyB. Anfängliche Mutmassungen über einen Ausbau der 25%igen Beteiligung von Canal Plus an BSkyB sind verstummt. Vivendi bekundet mehr Interesse an Murdochs Projekt «Platco», einer internationalen, digitalen TV-Plattform. - Die in Amsterdam gehandelten VNU gaben trotz einer Rating-Erhöhung durch ein holländisches Bankenhaus auf «strong outperform» 1,2% auf 60.80 nach. VNU publiziert und vertreibt Magazine und bietet eine weite Palette von Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Messung von Zuschauerzahlen an. Wieder etwas anziehen konnte auch der Kurs der deutschen Pro Sieben Media. Die Titel gewannen 2,3% auf 122.80 , nachdem Deutschlands zweitgrösster Sender eine Dividendenerhöhung von 15% für das Geschäftsjahr 1999 bekanntgegeben hatte.DI