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Die grösste Medtech-Akquisition ist so gut wie unter Dach und Fach. Die Wettbewerbshüter in den USA und der EU haben der 43-Mrd.-$-Übernahme von Covidien durch Medtronic (im Bild die Konzernzentrale in Minneapolis, US-Bundesstaat Minnesota) zugestimmt.
Die grösste Übernahme in der Geschichte der rund 360 Mrd. $ schweren Medizinaltechnikbranche ist erstaunlich glatt über die Bühne gegangen. Anfang letzter Woche erteilte auch die EU-Kommission der 43-Mrd.-$-Akquisition des US-Spitalausrüsters Covidien durch den ebenfalls amerikanischen Branchenriesen Medtronic grünes Licht.
Wenige Tage zuvor hatte bereits die Kartellbehörde der USA ihr Einverständnis unter der Voraussetzung gegeben, dass Medtronic das im Gesamtkontext wenig bedeutsame Geschäft von Covidien mit medikamentenbeschichteten Kathetern dem US-Wettbewerber Spectranetics veräussert. Nach Einschätzung vieler Branchenbeobachter kommt die Megafusion einer Zeitenwende in der traditionell stark fragmentierten Medtech-Industrie gleich. Die Experten vom Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY (ehemals Ernst & Young) äussern in ihrer diesjährigen Sektoranalyse («Pulse of the industry») die Erwartung, dass zahlreiche Wettbewerber dem Beispiel von Medtronic und Covidien folgen dürften, falls der Zusammenschluss den beiden zur erhofften massiv stärkeren Verhandlungsmacht im Verkauf ihrer Produkte verhilft.