Meyer Burger und Actelion
Eine Wedge ist alles andere als «es geht rauf» oder «es geht runter». Sie ist alles in einem, denn sie steht zwischen den Trends.
Bei der Aktie von Meyer Burger, die vor drei Wochen noch auf Tiefstkursen gehandelt wurde, heute aber höher notiert als Ende November, wird das überdeutlich. Genau zu verstehen, was eine Wedge ist, bringt darum mehr, als sich von dieser Struktur irgendwelche Handlungssignale zu erhoffen. Diese entstehen nämlich erst dann, wenn der spannendste Teil schon vorüber ist.
Meyer Burger wird wohl noch einige Wochen lang eine betont variable Kursentwicklung zeigen. Einen nachhaltigen Trend dürfte zunächst keine Partei mehr zustande bringen, denn die Wedge markiert eine Transitionsphase. Es ist einzukalkulieren, dass im Rahmen der fallenden Wedge trotzdem nochmals ein neues Tief erreicht werden könnte. Das geschieht in etwa 65% aller solcher Fälle. Wie der Markt aber im aktuellen Stadium auf neue Tiefs reagiert, hat er Mitte Dezember und Mitte Februar schon demonstriert.
Tipp zur Umsetzung
Das wird sich aber verändern, wenn die keilförmige Bodenbildung ins nächste Stadium übergeht. Fast immer geschieht dies relativ abrupt. Was die mittel- und langfristigen Investoren zuvor vier Monate lang in Anspruch genommen hatte, trägt dann während vier Wochen fette Früchte. So könnte es im vorliegenden Fall zu einem direkten Anstieg von 4.70 auf 6.20 Fr. kommen.
Eine Analyse ist keine Strategie. Diese kann man sich, basierend auf dem Wissen um die eigene Risikofähigkeit auf Grundlage der Analyse, aber nun selbst zurechtlegen. Für die Umsetzung würde sich ein strukturiertes Produkt eignen, sofern dieses ohne einen Knock-out am unteren Randgebiet der Wedge auskommt.
Aus Distanz betrachtet
Was bei Actelion geschieht, erschliesst sich mit dem Blick auf die Details, sondern erst aus Distanz. Natürlich schwankt der Kurs, und es bilden sich im Sechs-Wochen-Takt immer wieder kleinere Trends heraus. Doch im Wesentlichen befindet sich Actelion einfach in einer grossen und weiträumigen Flag-Konsolidierungsstruktur.
Aussichtsreiche Anzeichen auf ein bevorstehendes Ausscheren aus dem Flag gibt es zurzeit nicht. Falls der Titel in den nächsten Tagen die obere Markierungslinie schneiden würde, interessierte mich das wenig. Sowieso zeigt das nur, was die Anwesenheit der Konsolidierungsstruktur selbst bereits erzählt: Die Aktie hat nicht kurz-, sondern mittelfristig Aufwärtspotenzial.
Mich wundert immer wieder, dass sich manche Investoren von der Markttechnik das gleiche Signal erhoffen wie ein Blinder von der brummenden Verkehrsampel. Die Konstellation ist doch eine ganz andere. Das Flag steht bereits da – und ob es nach oben durchschritten wird oder nicht, ändert nichts an der Konsolidierungssache. Nur der Preis ist dann schon bedeutend höher als noch innerhalb des Flags.
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