Michael Bach
Was haben die Bremsscheiben eines Porsche 911 Turbo mit dem Gehäuse einer Rado-Uhr gemeinsam, was die Klinge eines japanischen Sashimi-Messers mit dem Cover eines 36000 Fr.
Was haben die Bremsscheiben eines Porsche 911 Turbo mit dem Gehäuse einer Rado-Uhr gemeinsam, was die Klinge eines japanischen Sashimi-Messers mit dem Cover eines 36000 Fr. teuren Vertu-Handys - Sie alle sind aus Zirkonoxid gemacht, einem Rohstoff, der besser bekannt ist unter der Bezeichnung High-tech-Keramik. Nichts auf Erden ist hitzebeständiger als dieser Werkstoff aus den Labors der Materialforscher, und härter ist nur Diamant. - Michael Bach, Jahrgang 1965, ist diplomierter Keramik-Ingenieur und Gründer sowie Geschäftsführer des Bieler Beratungsunternehmens Ceco Ceramics + Consulting. Die Faszination durch das ultraharte Hochtechnologiematerial packte ihn bereits als Jugendlichen, als er im deutschen Wissenschaftsmagazin «Geo» einen Artikel über «den Beginn des Keramikzeitalters» gelesen hatte. Der aus Trier stammende Bach ist gelernter Bauzeichner. An der Fachhochschule Höhr-Grenzhausen, die bis heute als einzige technische Hochschule in Deutschland die Studienrichtung Keramik anbietet, absolvierte er seine Ingenieurausbildung. Seine Diplomarbeit führte er in einer Tochtergesellschaft von Daimler-Benz durch, die sich mit dem Einsatz von Hochtechnologiematerialien im Motorenbau beschäftigte. Über dieses Unternehmen kam der Werkstoffspezialist in die Schweiz. Nachdiplome als Wirtschaftsingenieur sowie in Logistik und praktische Erfahrungen im Supply chain management vervollständigten seine Produktionskenntnisse. Mitte der Neunzigerjahre wechselte Bach als Direktor Product Management zu Rado Uhren in Lengau, einer Tochter der Swatch Group. Die Marke hat sich mit ihren kratzfesten Uhren ein unverwechselbares Image geschaffen. Bach gelang es mit dem Einsatz von High-tech-Keramik in der Uhrenkonstruktion, die technische Welt der Werkstoffwissenschaft mit der emotionalen Welt der Luxusgüter zu verbinden. Um das zu erreichen, stand für ihn stets das Design am Anfang der Produktentwicklung. Es darf nie modisches Styling oder Facelifting zum Kaschieren von Konstruktionsfehlern sein, sondern muss Form, Funktion und Material verbinden. Seinen Erfindergeist belegen zwölf Patente und zwei Preise des Technologiestandorts, seinen Sinn für Form der amerikanische Good Design Award. In neue Dimensionen stiess er mit Entwicklungen aus der High-tech-Keramik Wolframkarbid und mit Oberflächenbeschichtungen aus nanokristallinem Diamant vor. Grösste Belohnung ist der Eintrag ins «Guinness Buch der Rekorde» für die härteste Uhr der Welt, die Rado Vision. - Als selbständiger Konsulent berät Bach nun Unternehmen der Uhren-, Luxusgüter-, Automobil- und Werkstoffbranche. Eines seiner Ziele ist auch, den Konsumenten Topprodukte aus Keramik näher zu bringen. In der Schweiz vermarktet er die höchste Schneidequalität und jahrelange Schärfe versprechenden Keramik-Messer des japanischen Herstellers Kyocera (www.ceco.ch). Bach lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kinder am Bielersee. Mit ihnen betreibt und geniesst er alle Formen von Wassersportaktivitäten. Auf seinem Boot findet er auch die kontemplative Ruhe vom Geschäft mit der Härte. KK